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Baden-Württemberg gibt mehr für Kultur aus - «kein Strohfeuer» [update, 14:00]

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Stuttgart - Das Land will Musik, Tanz und Theater in den Jahren 2015 und 2016 mit je 30 Millionen Euro mehr fördern. So werde der Kulturetat im Landeshaushalt im kommenden Jahr bei 460 Millionen Euro und im darauffolgenden Jahr bei 468 Millionen Euro liegen, erläuterte Kulturstaatssekretär Jürgen Walter (Grüne) am Mittwoch in Stuttgart.

 
In diesen Summen sind Steigerungen der Personalkosten in Höhe von 18 Millionen Euro jährlich bereits enthalten. Bezogen auf den Landeshaushalt betragen die Ausgaben für die Kultur mehr als ein Prozent.
 
In der grün-roten Koalition sei beschlossen worden, die Gelder auch mittelfristig bereitzustellen: «Wir wollen kein Strohfeuer entfachen.» Die Aufstockung der Mittel sei ein «großer Erfolg» nach monatelangen Verhandlungen mit Finanzminister Nils Schmid (SPD). Walter verwies auf die übergeordnete Bedeutung von Kunst und Kultur hin: «Wir schaffen dieser Spielräume, weil und Kunst und Kultur die Impulse geben, die wir als Gesellschaft brauchen, um die rasante Entwicklung der Welt reflektieren zu können.»
 
In dem zwölf Millionen Euro teuren Innovationspaket bilden die Ausgaben für den Film- und Medienstandort den größten Posten mit 5,4 Millionen Euro. Darunter fällt die renommierte Filmakademie in Ludwigsburg mit zusätzlich je 2,5 Millionen Euro in den kommenden beiden Jahren sowie einmalig 1,7 Millionen Euro für neue Kühlanlagen. Die Einrichtung sei ein «Leuchtturm mit weltweiter Ausstrahlung», sagte Walter. Zudem wird die Filmproduktion im Südwesten, insbesondere für Animation und Visual Effects, mit 1,1 Millionen Euro mehr bezuschusst. «Hier stehen wir in Konkurrenz zu London, Vancouver und Melbourne - Filmproduktion findet ohne öffentliche Förderung nicht statt», begründete Walter die Unterstützung der Branche.
 
Im Fokus steht überdies die kulturelle Bildung und Interkultur, in die eine Million Euro fließen. Als Beispiel nannte Walter das Junge Ensemble Stuttgart, das Theater Marienbad in Freiburg sowie höhere Projektförderungen für Kinder- und Jugendtheater. In der Förderung werde immer weniger in den Schubladen von E- und U - also ernste und unterhaltende Kultur - gedacht. Die Grenzen würden von den Künstlern ohnehin immer häufiger überschritten. Das Hauptkriterium sei die Qualität der Darbietung.
 
Von den zusätzlichen Mitteln entfällt eine weitere knappe Million Euro auf die Förderung des Musiklandes Baden-Württemberg, vornehmlich auf Neue Musik und Jazz sowie klassische Ensembles wie das Freiburger Barockorchester. Der Kultur jenseits der Ballungszentren kommen 1,4 Millionen Euro zusätzlich zugute, darunter fallen etwa das Rossini-Festival in Bad Wildbad (Kreis Calw), die Freilichtbühne Schwäbisch Hall oder das Theater Tempus Fugit in Lörrach. In der Kategorie Kulturelle Vielfalt werden 1,3 Millionen Euro mehr ausgegeben, wovon etwa das Theaterhaus Stuttgart, Gauthier Dance und freie Theater profitieren werden.
 
 
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