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Ballettdirektor Neumeier fordert nach Schirmer-Rückzug mehr Verantwortung der Politik

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Nach dem Rücktritt von Schauspielhaus-Intendant Friedrich Schirmer hat der Hamburger Ballettdirektor John Neumeier von der Kulturbehörde mehr Verantwortung und die Einhaltung von Budgetversprechen gefordert. "Durch meine mehr als 40-jährige Erfahrung als Ballettdirektor in Frankfurt und Hamburg glaube ich, etwas von der Verantwortung gegenüber einem Ensemble, einem Haus und einer Ballettschule zu kennen. Aber wenn man von Verantwortung spricht, muss man auch von der Verantwortung der Politik, der Politiker und insbesondere der Kulturbehörde gegenüber den Künstlern reden", sagte Neumeier.

Schirmer hatte am Dienstag seinen Rücktritt vom Amt des Intendanten des Deutschen Schauspielhauses in Hamburg zum Ende des Monats  erklärt. Er begründete seine Entscheidung mit einer "gravierenden Unterfinanzierung" des Theaters in der Spielzeit 2010/11. Schirmer hatte 2005 Tom Stromberg als Chef des größten Sprechtheaters der Bundesrepublik abgelöst. "Ich finde schon, dass es in diesen Zeiten möglich sein muss, mit einem Jahresetat von knapp 18 Millionen Euro ein Schauspielhaus zu führen", hatte Hamburgs Bürgermeister Christoph Ahlhaus (CDU) am Mittwoch in seinerersten Regierungserklärung den Rückzug von Schirmer kommentiert.

Zu der künstlerischen Leistung von Schirmer wolle er nicht Stellung nehmen, sagte Neumeier. Er könne jedoch sehr gut nachvollziehen, "dass Stress, Depression und ein Gefühl von Ausweglosigkeit durch nicht gehaltene zuvor ausgehandelte Vertragsversprechungen entstehen können". Dies beziehe sich insbesondere darauf, wenn zusätzlich noch Kürzungen des zugesicherten Budgets hinzukämen.

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