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Buenos Aires - Der Pianist und Dirigent Daniel Barenboim (71) hat sich zutiefst besorgt über die Folgen des jüngsten israelisch- palästinensischen Konflikts geäußert. «Alle Kriege gehen eines Tages zu Ende. Doch was wird in Israel und Palästina geschehen, wenn dieser Krieg vorbei ist? Den Hass wird keine politische Verhandlung beseitigen können», sagte der Maestro in Buenos Aires.
Den Gaza-Konflikt nannte der in Argentinien geborene Israeli Barenboim inakzeptabel und asymmetrisch. Das israelische Militär bezeichnete er als «Besatzer», die Palästinenser als «Besetzte». Barenboim war zur Vorstellung eines nach ihm benannten Festivals im berühmten Teatro Colón nach Buenos Aires gereist. Dort wird auch das arabisch-israelische West Eastern Divan Orchestra spielen, das er und der inzwischen gestorbene amerikanisch-palästinensische Literaturwissenschaftler Edward Said 1999 gegründet hatten. Der Dirigent betonte in der argentinischen Hauptstadt, dass die Musik Teil der Gesellschaft sein müsse: «Sie lebt nicht in einem Elfenbeinturm.» Barenboim, der auch einen palästinensischen Pass hat, ist Generalmusikdirektor der Staatsoper Unter den Linden in Berlin.