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Komischer Oper innen. Foto: Hufner
Baumaßnahmen an der Komischen Oper könnten deutlich teurer werden. Foto: Hufner
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Baumaßnahmen an der Komischen Oper könnten deutlich teurer werden

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Berlin - Die Baumaßnahmen an der Komischen Oper in Berlin könnten deutlich teurer werden als geplant. Die Kostenschätzung für das Bauvorhaben liegt nach Angaben der Senatsbauverwaltung vom Donnerstag bei 437,4 Millionen Euro. Vor vier Jahren waren noch rund 227 Millionen Euro veranschlagt worden. Die Senatsverwaltung nannte dafür in einer Mitteilung verschiedene Gründe.

Allein 116,1 Millionen Euro seien auf gestiegene Baupreise zurückzuführen. Präventiv seien rund 42,6 Millionen Euro für Unvorhergesehenes und Risiken einkalkuliert. 94 Millionen Euro ergäben sich aus der «Konkretisierung im Planungsprozess» im Umgang mit den energetischen Anforderungen sowie aus Baugrund und Bestand.

Die Komische Oper ist eines von drei großen Opernhäusern in der Hauptstadt. Sie wurde lange von Barrie Kosky geleitet. Das Gebäude liegt in der Nähe vom Boulevard Unter den Linden und vom Gendarmenmarkt. Das Opernhaus soll saniert, umgebaut und durch einen Neubau ergänzt werden.

Das Architekturbüro kadawittfeldarchitektur hatte sich vor zwei Jahren in einem Wettbewerb durchgesetzt. Die Schätzungen für Sanierung, Umbau und Erweiterung seien auf Basis des Siegerentwurfs kalkuliert worden, teilte die Senatsverwaltung am Donnerstag mit.

Über die drohenden Mehrkosten hatte zunächst die Zeitung «B.Z.» berichtet, zudem «Berliner Morgenpost» und rbb.

Die Komische Oper soll ihr Gebäude im Juli 2023 verlassen und vorübergehend in das Schiller Theater ziehen. Knapp 35 Millionen Euro werden in der Schätzung angesetzt, um während der Bauphase den Spielbetrieb der Oper zu sichern.

Dass das Gebäude saniert werden soll, steht seit längerem fest. Nach Angaben der Komischen Oper wurde der Sanierungsbedarf bereits Ende der 1990er Jahre festgestellt. «Spätestens seit 2018, als die Decke des Zuschauerraumes wegen herabfallender Stuckteile provisorisch mit dem Netz gesichert werden musste, ist der Sanierungsbedarf nicht mehr zu leugnen», heißt es auf der Internetseite der Oper.

Die Komische Oper - «1947 auf den Trümmern des zerstörten Berlin gebaut» - sei seit einem dreiviertel Jahrhundert eines der kulturellen Zentren der Stadt und Impulsgeberin für die internationale Entwicklung des Musiktheaters, teilten Susanne Moser und Philip Bröking als Intendantenduo mit. Sie werteten die Sanierung auch als Chance: «Hier entsteht ein Opernhaus für das 21. Jahrhundert, das der gesamten Stadtgesellschaft offensteht.»

 

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