München - Die Staatsregierung will die durch die Corona-Krise schwer getroffene Kulturbranche mit einer Summe von 370 Millionen Euro unterstützen. Geplant sei unter anderem ein neues Programm für die Solo-Selbstständigen zum Ersatz des entfallenden Unternehmerlohns, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in München.
Bis zum Jahresende solle es für sie bis zu 1180 Euro monatlich geben - auch rückwirkend für den Oktober. «Wir wissen, dass wir einen harten Winter vor uns haben», sagte Kunstminister Bernd Sibler (CSU). Zu dem Hilfspaket sollen demnach außerdem 5000 Stipendien zu je 5000 Euro für junge Künstler gehören. Das Geld solle vor allem Berufseinsteigern trotz der schwierigen Umstände die Möglichkeit der künstlerischen Entfaltung verschaffen.
Zudem werde das bereits bestehende Spielstättenprogramm zunächst bis Ende Juni 2021 verlängert und auch auf Künstler ohne eigene Spielstätte ausgeweitet, sagte Sibler. Auch das Hilfsprogramm für Laienmusik werde verlängert, um die oft ehrenamtlichen Musiker und Helfer beispielsweise bei der Umsetzung von Schutz- und Hygienemaßnahmen zu unterstützen. Außerdem sollen auch die Hilfszahlungen für die Kinos im Freistaat bin Ende Juni 2021 verlängert und zudem aufgestockt werden.
Die Auswirkungen der Pandemie und besonders die fehlenden Veranstaltungen träfen die Branche auch weiterhin hart, betonte Sibler: «Wenn es darum geht, Kontakte zu beschränken, dann wird die Hauptsehnsucht der Künstlerinnen und Künstler, möglichst vor großem Publikum spielen zu können, vielleicht überhaupt vor Publikum spielen zu können, am schwierigsten zu erfüllen sein.» Deswegen sei es wichtig, sowohl die Menschen als auch die Strukturen in der Branche umfassend zu unterstützen und so zu erhalten.