Berlin - Berlins neuer Kultursenator Klaus Lederer (Die Linke) möchte sich möglichst schnell mit zwei umstrittenen künftigen Führungsleuten der Berliner Kultur an einen Tisch setzen. «Wo kulturpolitische Konflikte existieren, ist es absolut geboten, dass man das Gespräch sucht» sagte Lederer der «Berliner Zeitung» (Samstagsausgabe).
Das gehöre dazu, wenn man so ein Amt wie das des Kultursenators antritt. Konkret meinte Lederer die designierte neue Leiterin des Staatsballetts, Choreographin Sasha Waltz, und den designierten Intendanten der Berliner Volksbühne, Chris Dercon.
Dercon soll 2017 noch auf Vorschlag des alten rot-schwarzen Senats den langjährigen Intendanten der Volksbühne, Frank Castorf, ablösen. Kritiker fürchten, dass das traditionsreiche Polittheater dadurch zu einer «Eventbude» wird. Unter den Mitarbeitern brach ein Proteststurm los. Die Tänzer des Staatsballets wiederum lehnen die ebenfalls vom Regierenden Bürgermeister Michael Müller (SPD) als Compagnie-Chefin vorgeschlagene Waltz ab. Sie sei als Vertreterin des modernen Tanztheaters für klassisches Ballett ungeeignet.
Lederer sagte außerdem dem RBB am Freitag, er wolle den Tänzern des Staatsballetts die Angst nehmen, dass unter der neuen Leitung klassischer Tanz nicht mehr den gleichen Stellenwert wie bisher habe. Er werde als Kultursenator keine Personalentscheidungen über die Köpfe der Beteiligten hinweg treffen.