Berlin - Im Tarifstreit um eine bessere Entlohnung der Berliner Orchestermusiker haben die Parteien am Mittwoch bei einem Spitzentreffen die Spielräume ausgelotet. Es habe "keinen Durchbruch, aber auch keinen Abbruch gegeben", sagte der Direktor der Deutschen Orchestervereinigung (DOV), Gerald Mertens.
Es sei ein "intensives, faires und konstruktives Gespräch" gewesen, fügte Mertens hinzu. In den kommenden Tagen sei ein weiteres Treffen geplant, nach dem es "Klarheit geben wird, ob ein Wiedereinstieg in Tarifverhandlungen möglich sein wird oder nicht". Zuvor würden sich beide Seiten intern beraten und abstimmen. An dem gut zweistündigen Treffen hatten neben Kulturstaatssekretär André Schmitz, die DOV, der Deutsche Bühnenverein und die Stiftung Oper in Berlin teilgenommen.
Den Orchestern geht es nach Angaben der DOV vor allem um die Ankopplung an den öffentlichen Dienst, aber auch um die Inkraftsetzung des seit Ende 2009 bundesweit geltenden neuen Orchestertarifvertrages für Berlin. Dies sei bislang daran gescheitert, dass das bundesweite Tarifniveau inzwischen zwölf Prozent über den Berliner Orchestertarifvergütungen liege.
Wegen des Konfliktes hatten die Orchester der Komischen und der Deutschen Oper bereits mehrmals die Arbeit niedergelegt. Ebenfalls Teil der Tarifverhandlungen ist das Konzerthausorchester Berlin, das bislang allerdings auf Streiks verzichtet. Für die Staatskapelle der Staatsoper Unter den Linden wird ein Haustarifvertrag verhandelt. Nicht involviert sind die Berliner Philharmoniker.
Die Stiftung Oper in Berlin umfasst die fünf eigenständigen Betriebe Deutsche Oper Berlin, Komische Oper Berlin, Staatsoper Unter den Linden, Staatsballett Berlin und den Bühnenservice.