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Berlin/Brandenburg: Sonderinvestitionsprogramm für Kulturgüter unterzeichnet

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Potsdam - Ein Sonderinvestitionsprogramm in Höhe von 155 Millionen Euro zur Rettung bedeutender Kulturgüter der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg ist gestern besiegelt worden. Im Potsdamer Neuen Palais unterzeichneten Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU), Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck und Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (beide SPD) das Abkommen.

Die Stiftung hat dazu einen Masterplan erarbeitet. Dieser sieht unter anderem die Sanierung schwer geschädigter Bau- und Gartenanlagen sowie die Verbesserung des Brandschutzes, der Sicherheit und des Besucherservices vor.

Neumann sagte, die Schlösser, Parks und Gartenanlagen in Berlin und Brandenburg seien «einzigartig» in Deutschland und suchten in der Welt ihresgleichen. «Das ist ein wichtiges Signal, dass es in Zeiten von Wirtschafts- und Finanzkrise dennoch möglich ist, eine Investition in dieser Größenordnung zu machen», fügte er hinzu. Dass der Bund sowie die beiden Länder die Fördersumme gemeinsam aufbringen, bezeichnete Neumann als «gutes Zeichen für Kooperation im Föderalismus».

Auch Platzeck zeigte sich zufrieden. «Mit der Unterzeichnung und dem Geld sorgen wir im sprichwörtlichen Sinne dafür, dass uns die Decke nicht auf den Kopf fällt», sagte er. Das Neue Palais sei marode, zahlreiche weitere Schlösser und Kulturgüter wiesen bauliche Mängel und Vernachlässigungen auf, die nun behoben werden könnten. Bei den Museumsschlössern in Berlin und Brandenburg liege der Schwerpunkt der Sanierungen beim Neuen Palais von Sanssouci sowie bei den Schlössern Babelsberg und Charlottenburg.

Das Sonderinvestitionsprogramm wird vom Bund sowie den beiden Ländern gemeinsam getragen. Der Bund stellt 77,5 Millionen Euro bereit, Brandenburg bringt 53 Millionen Euro auf, und Berlin zahlt 24,5 Millionen Euro.

Wowereit bezeichnete es als «bewundernswert», dass die Gesamtsumme zusätzlich zu den regulären Investitionen von Bund und Ländern gestellt werde. «Ich freue mich, dass neben dem starken Nachholbedarf bei den Schlössern und Gärten auf Brandenburger Seite das Schloss Charlottenburg ein Schwerpunkt bei der Sanierung sein wird», sagte Wowereit. Dieses Schloss sei dringend sanierungsbedürftig.

Das Sonderinvestitionsprogramm soll nach Plänen der Stiftung nicht nur zur Erhaltung der Kulturgüter beitragen, sondern auch die Wirtschaft in beiden Ländern fördern. «Über 80 Prozent der Investitionsmittel werden in der Region bleiben, indem sie kleineren und mittleren hoch spezialisierten Firmen zufließen», sagte Generaldirektor Hartmut Dorgerloh.

Nach Angaben der Stiftung besuchen mehr als sieben Millionen Menschen jährlich die Schlösser und Gärten in Berlin und Brandenburg. Insgesamt verwaltet die Stiftung rund 300 Gebäude sowie etwa 750 Hektar Gärten und Parks.