Der Widerstand gegen einen Abbau des Musikunterrichtes an Berliner Schulen nimmt zu. Nach den Orchestern der Stadt haben nun auch die beiden Spitzenchöre, der Rundfunkchor Berlin und der RIAS Kammerchor, den Senat aufgefordert, die musikalische Bildung zu sichern.
In Zeiten, in denen im Elternhaus immer weniger gesungen werde, sei die musikalische Bildung in der Schule eine existenzielle Notwendigkeit für den Erhalt der musikalischen Kultur in Deutschland. Insbesondere das Singen sei die Grundlage für jegliche Formen des Musizierens und Musikhörens, heißt es in der Pressemitteilung.
Das Bekenntnis zum Musikunterricht wurde von beiden Chören im Kontext der Vertragsverlängerung beider Chordirigenten artikuliert. Trotz des unsicheren Fortbestandes der Berliner Rundfunk-Orchester und -Chöre GmbH (ROC) wurden die Verträge der beiden Chordirigenten um fünf bzw. vier Jahre verlängert. Der Brite Simon Halsey, seit 2001 Chef des Rundfunkchores bleibt bis 2016 in Berlin. Sein Chor besteht aus 63 Mitgliedern, im vergangenen Jahr fanden von den 64 Auftritten 45 in Berlin statt.
Der Dresdner Hans-Christoph Rademann leitet den 39 Mitglieder zählenden RIAS Kammerchor seit 2007. Sein Vertrag wurde bis 2015 verlängert. Mit seinem Chor ist er häufiger auf Reisen als der Rundfunkchor: 27 der 47 Abende waren Tourneekonzerte.