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Beschäftigte kritisieren Personalpolitik an Landesbühnen

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Radebeul - Die Beschäftigten der Landesbühnen Sachsen wollen die Landesregierung zum Erhalt von mindestens 86 Musikerstellen an ihrem Theater bewegen. Schon diese Reduzierung werde 18 Musiker ihren Arbeitsplatz kosten, betonten die an den Landesbühnen in Radebeul vertretenen Gewerkschaften am Donnerstag in einem offenen Brief an Kunstministerium Sabine von Schorlemer (parteilos).

Zudem erneuerten die Deutsche Orchestervereinigung, die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, die Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger und die Vereinigung Deutscher Opernchöre und Bühnentänzer ihre Forderung nach einem Personalüberleitungsvertrag für alle Mitarbeiter. Diesen hatte die Landesregierung zuvor abgelehnt und eine Betriebsübergangsregelung als ausreichend bezeichnet. Die Gewerkschaften stünden zu Gesprächen bereit, um Verhandlungen über einen Personalüberleitungsvertrag aufzunehmen, teilten die Arbeitnehmervertreter mit.

Die Landesbühnen sollen von einem Staatsbetrieb in eine GmbH in kommunaler Trägerschaft umgewandelt werden und müssen zudem finanzielle Kürzungen verkraften. So soll das Musikerensemble künftig nur noch aus 72 Musikerstellen bestehen. Ab dem 1. Oktober hat das Haus zudem einen neuen Intendanten. Manuel Schöbel hat den entsprechenden Vertrag am 29.8. unterschrieben. Schöbel stand bereits seit April als künftiger Intendant der Landesbühnen fest. Er übernimmt das Amt von Christian Schmidt, der seine Funktion nach Angaben der Landesbühnen zum 31. Juli nach 20-jähriger Tätigkeit abgegeben hat. Schmidt hatte seinen Vertrag aus Protest gegen die Privatisierung und die damit verbundenen Sparmaßnahmen an dem Radebeuler Mehrspartenhaus vorzeitig gekündigt.