Düsseldorf - Ein Neubau des Opernhauses in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf rückt näher. Die Verwaltung der Stadt empfiehlt in der Vorlage für einen Grundsatzbeschluss den Neubau und spricht sich gegen eine Sanierung des bisherigen Gebäudes aus. Am 16. Dezember werde der Stadtrat final über die Vorlage entscheiden, teilte die Stadt am Donnerstag mit.
Die Kosten für den Neubau werden auf mindestens 716 Millionen Euro geschätzt. Über den Standort soll 2022 entschieden werden, falls der Rat den Neubauplänen zustimmt.
«Die äußerst umfangreiche Bürgerbeteiligung und die Expertise aus Verwaltung und externen Beratern hat unsere erste Einschätzung bestätigt: Ein Neubau ist die sinnvollste Lösung», sagte Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU). «Denn ein Neubau bietet die Möglichkeit, in Düsseldorf ein modernes Opernhaus mit großer Strahlkraft zu errichten, das allen Anforderungen in baulicher wie kultureller Hinsicht gerecht wird.» Die neue Oper solle sich auch der Stadt weiter öffnen und zu einem Anlaufpunkt werden.
Das derzeitige denkmalgeschützte Düsseldorfer Opernhaus aus der Nachkriegszeit ist ein jahrelanger Sanierungsfall. Das Hinterhaus der Oper stammt noch aus dem Jahr 1875, als das Gebäude als Stadttheater errichtet worden war. Derzeit liegt die Oper am Hofgarten in der Innenstadt. Zwei Standorte für den möglichen Neubau kommen nach Angaben der Stadt noch in Frage: an der Heinrich-Heine-Allee am jetzigen Opernstandort oder am Wehrhahn.
In den vergangenen Jahren waren bereits rund elf Millionen Euro in die Opernsanierung gesteckt worden. Das Haus weist nach Ansicht einer Expertenkommission viele Mängel auf. Die Landeshauptstadt will mit den Neubau-Plänen auch ein Kosten-Desaster wie bei den Kölner Bühnen vermeiden, wo die Sanierung schon Jahre dauert und die Gesamtkosten immer höher steigen.