Riesa - Nach der Fusion mit dem bisherigen Orchester der Landesbühnen Sachsen ist die Elbland Philharmonie Sachsen um Kontinuität bemüht. Zum Spielzeitauftakt äußerte sich Intendant Christoph Dittrich am Dienstag optimistisch, dass die Doppelaufgabe von Verpflichtungen beim Musiktheater an den Landesbühnen Sachsen und von Konzertbetrieb gelingen werde. Die Stimmung im Orchester sei positiv.
Das neue Orchester mit dem leicht veränderten Namen ist formal am 1. August aus der Vereinigung der bisherigen Neuen Elbland Philharmonie in Riesa mit dem Landesbühnen-Orchester in Radebeul hervorgegangen. Die Ausgliederung des Orchesters ist Teil eines Landtagsbeschlusses von 2010, der auch die Entlassung der Landesbühnen aus der Landesträgerschaft und deren Überführung in die private Rechtsform einer GmbH vorsieht.
Spielzeit wird am 27. September in Pirna eröffnet
Der Freistaat bleibt vorerst deren einziger Gesellschafter. Orchesterleistungen werden nunmehr von der Elbland Philharmonie eingekauft. Dafür zahlt das Land Sachsen 2,5 Millionen Euro an das Orchester. Knapp zwei Millionen Euro begleicht der Kulturraum Meißen-Sächsische Schweiz-Osterzgebirge als Träger des Orchesters. Die ihn tragenden beiden Landkreise steuern nochmals eine halbe Million Euro direkt bei. Mit diesem Fünf-Millionen-Etat werden derzeit 87 Musiker auf 72 Stellen nach einem Haustarif beschäftigt.
Mit der Sommerbespielung der Felsenbühne Rathen und einem Gastspiel in Wunsiedel hat die Saison für die Musiker eigentlich schon begonnen. Offiziell wird die Spielzeit am 27. September in der Marienkirche Pirna eröffnet. Auf dem Programm stehen dann eine Uraufführung von Edward Rushton, Beethovens 1. Klavierkonzert mit Ragna Schirmer und Mahlers anspruchsvolle 1. Sinfonie.
Dittrich will Übergangsspielzeit mit vollem Einsatz gestalten
Das Programmheft mit dem neuen wellenförmigen Logo verzeichnet ansonsten den gewohnten Mix. Neben den philharmonischen Konzerten gibt es Unterhaltungskonzerte, Chorsinfonik und Kirchenkonzerte. Generalmusikdirektor bleibt Christian Voß. Intendant Christoph Dittrich sieht seinen Ruf als Intendant der Chemnitzer Theater ab der Spielzeit 2013/14 nach eigenen Worten "mit einem lachenden und einem weinenden Auge". Er wolle aber diese wichtige Übergangsspielzeit noch mit vollem Einsatz gestalten.
Indessen sehen nicht alle der ehemaligen Landesbühnen-Musiker ihre Situation so positiv, wie sie der Intendant beschrieb. So ist die Frage der Bezahlung offen, nachdem sich mehr Musiker als erwartet die 72 Vollzeitstellen teilen müssen. Transportfragen und zahlreiche Verwaltungsdetails seien ebenfalls noch ungeklärt, ist aus Musikerkreisen zu erfahren.
An den Landesbühnen äußerte sich Intendant Manuel Schöbel zurückhaltend: "Wir sind mit 207 Mitgliedern, die den Übergang in die GmbH mit vollzogen haben, absolut arbeitsfähig", betonte er. Sieben Orchestermitglieder hatten allerdings dem Übergang widersprochen und werden vorerst vom Freistaat weiter beschäftigt.