Köln - Die Bezirksregierung Köln hat die Mitwirkung von Kindern an der umstrittenen Kölner Inszenierung der Oper «Samson et Dalila» von Camille Saint-Saens (1835-1921) nur unter strengen Auflagen gestattet. So dürften Kinder nur als Komparsen mitwirken, wenn die schriftliche Einwilligung der Eltern vorliegt, die Kinder bei den Proben und den Aufführungen betreut würden und ein ausführliches Unbedenklichkeits-Gutachten eines Medienpädagogen vorliegt, betonte Regierungspräsident Hans Peter Lindlar am Montag in Köln.
Wegen der brutalen Sex- und Gewaltszenen hatten sich Teile des Ensembles und des Opernchores geweigert, an der Inszenierung von Regisseur Tilman Knabe mitzuwirken. Durch die Auflagen der Bezirksregierung Köln ist laut Lindlar sichergestellt, dass bei den Gewaltszenen keine Kinder auf der Bühne sind. Es wird ferner durch optische und akustische Schutzvorkehrungen verhindert, dass die Kinder die Operninszenierung als Zuschauer sehen können.
Auch sei durch die Anwesenheit einer medienpädagogischen Fachkraft bei allen Proben und Aufführungen gewährleistet, dass sofort reagiert werden könne, falls sich bei den Kindern Anzeichen von Beunruhigung oder Überforderung zeigten.
Bislang wurden keine Verstöße gegen die Auflagen festgestellt. Zusätzlich werden die insgesamt zwölf Aufführungen stichprobenartig kontrolliert. Die Bühnen haben für den Besuch des Stücks ein Mindestalter von 16 Jahren empfohlen. Die Premiere ist für Samstag (2. Mai) vorgesehen.