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Birk: Baden-Württemberg kann im Doppelhaushalt bei Kunstförderung «Kurs halten»

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Stuttgart - Die Kunsteinrichtungen in Baden-Württemberg können in diesem und im kommenden Jahr mit stabilen Zuschüssen rechnen. «Unser Ziel für den Doppelhaushalt 2010/2011 ist es, Kurs zu halten und Kürzungen nach Möglichkeit zu vermeiden», sagte Kunst-Staatssekretär Dietrich Birk (CDU) in Stuttgart. «Trotz geringer Haushaltsspielräume» wolle das Land den Kunsteinrichtungen und Zuschussempfängern Planungssicherheit für den Doppelhaushalt geben.

Der Kunst-Einzelplan wird am Freitag im Landtag diskutiert. Das Volumen der Kunstausgaben über alle Ressorts hinweg liegt laut Birk bei rund 340 Millionen Euro. «Wir konnten unseren Haushalt weitestgehend halten», betonte der Staatssekretär. Er sei «gemessen an der wirtschaftlichen Entwicklung» sowie der Entwicklung der öffentlichen Haushalte «zufrieden». Ein «Zusatzbedarf» könne allerdings nicht erfüllt werden. In den kommenden Jahren müsse das Land eher den «Bestand pflegen» und könne etwa keine neuen Einrichtungen bauen.

Dennoch beinhalte der Doppelhaushalt einige Schwerpunkte, fügte Birk hinzu und nannte als Beispiel die Fortführung des Programms Stärkung der Kunst in der Fläche. Es sei sehr wichtig, «dass das Land Baden-Württemberg in der gesamten Bandbreite und in jeder Region, in jeder Stadt auch mit Kunst wahrgenommen wird».

Zudem freue es ihn, dass zwei Projekte neu aufgenommen wurden. Dies sei zum Einen die Online-Plattform «Landeskunde entdecken, erleben, erforschen», in der Kerndaten aus Kultur, Wirtschaft und Geschichte aufbereitet würden, um sie für alle Bürger nutzbar und zugänglich zu machen. Es handle sich um ein «sehr interessantes Informationsmedium gerade für den Bildungsbereich», betonte Birk. Auf die Plattform könnten auch Schulen zugreifen.

Ebenfalls ein neues Vorhaben sei der Ankauf von 60 Werken junger Künstler anlässlich des 60. Landesjubiläums im Jahr 2012. «Diese sollen im Anschluss an eine zentrale Ausstellung an verschiedenen Orten wie öffentlichen Gebäuden oder kommunalen Museen im Land dauerhaft präsentiert werden», kündigte Birk an. Es gebe viele junge Talente im Südwesten.

Die wichtigsten Schwerpunkte im Kunsthaushalt 2010/2011
-- Das Projekt LEO - Landeskunde entdecken, erleben, erforschen online ist das erstes umfassende landeskundliche Informationssystem, über das Angebote vieler Institutionen gebündelt abgerufen werden können. LEO stellt Basisinformationen zu Gesellschaft, Kultur, Wirtschaft, Gegenwart und Geschichte bereit und soll zentrale Plattform für die landeskundliche Bildung werden. Zum Landesjubiläum 2012 soll LEO betriebsbereit sein. (2010: 900 000 Euro, 2011: 950 000 Euro)

-- Förderung 60 Bildender Künstler durch Ankäufe zeitgenössischer Werke, die thematisch zum Landesjubiläum im Jahr 2012 passen (2010:  900 000 Euro, 2011: 600 000 Euro)

-- Junge Künstler werden auch durch die Kunststiftung Baden-Württemberg gefördert. Zusätzliche Mittel für das Kunstbüro sollen mehr Präsenz im gesamten Land ermöglichen. Zudem soll das neu eingerichtete Kunstbüro Bildende Künstler vor allem zu Berufseinstieg und Karriereplanung beraten (2010: 250 000 Euro)

-- Fortführung des Sonderprogramms Stärkung der Kunst in der Fläche (insgesamt 2,23 Millionen Euro) vor allem für Klein- und Figurentheater, freie Theater, Kunstvereine und soziokulturelle Zentren.

-- Das Staatstheater Stuttgart erhält ein Probenzentrum. Die Kosten für die Miete (1,788 Millionen Euro pro Jahr) zahlen je zur Hälfte Stadt und Land, ebenso die Erstausstattung für das Probenzentrum und die Studiobühne (3,6 Millionen Euro). Die Miete für die Studiobühne zahlen die Staatstheater (0,38 Millionen Euro).

-- Schloss Salem soll dauerhaft als Kulturzentrum im Bodenseeraum genutzt werden. Dort sollen sich die Kunst- und Kultureinrichtungen des Landes präsentieren. 2010 ist ein Konzertprogramm geplant, 2011 schwerpunktmäßig eine Zisterzienserausstellung.

-- Ab dem Wintersemester 2011/12 werden an der Popakademie zwei neue Masterstudiengänge eingeführt, ein künstlerischer «Master Popularmusik» und ein wirtschaftlicher «Master Music & Creative Industries». (150 000 Euro für 2011; in den Folgejahren 500 000 Euro)

-- Die Großen Landesausstellungen sollen fortgeführt werden (rund 3,6 Millionen Euro pro Jahr). Geplante Projekte: «Gefühle, wo man schwer beschreiben kann - Fußball in Baden-Württemberg», «Holbein d.Ä.: Die Graue Passion in ihrer Zeit - Ein Meisterwerk im Fokus der altdeutschen und niederländischen Kunst», «Musikkultur in Baden-Württemberg», «Unser tägliches Brot - Industrialisierung der Ernährung» sowie die Jubiläumsausstellung «100 Jahre Linden-Museum Stuttgart».

 

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