Hamburg - Nach einem halben Jahr coronabedingter Zwangspause regt sich wieder was in Hamburg. Die Kultur kommt zurück. Langsam, aber bestimmt. Ob Kino, Theater oder Live-Musik - es tut sich was und es gelingt, ist Kultursenator Brosda überzeugt. Er plant noch mehr Fördermittel ein.
Für Hamburgs Kultursenator Carsten Brodsa (SPD) ist das Reeperbahn-Festival ein wichtiger Bestandteil der vorsichtigen Rückkehr zur Kultur in Pandemie-Zeiten. «Es ist ein wichtiges Signal, um zu zeigen, Kultur und Live-Musik sind möglich», sagte er der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. In den vergangenen Tagen und Wochen sind nach mehrmonatiger Corona-Zwangspause zahlreiche Theater wieder an den Start gegangen. «Ich glaube, es gelingt gerade gut. Natürlich gibt es Themen, die wir weiter besprechen müssen. Das betrifft vor allem die Abstandsregeln auf Bühne und Zuschauerraum. Da führen wir gerade intensive Diskussionen, ob da nicht mehr gehen könnte.» Er hoffe, dass die Behörden da bald mehr zulassen können. «Dann wird es noch mal einfacher und wird auch noch mal atmosphärisch einfacher im Raum.»
Hamburg hat seit Beginn der Krise mehrere Millionen Euro Fördermittel für die Künstler-Szene zur Verfügung gestellt. So wurden an rund 10 600 Solo-Selbstständige rund 30 Millionen Euro Corona-Soforthilfe ausgezahlt. Diese Hilfe wurde abgelöst durch die Neustartprämie in Höhe von 2000 Euro, die bereits 5600 Mal bewilligt wurde. Zudem wurden bisher 35 Millionen Euro für ein Hilfspaket Kultur bereitgestellt, aus dem fast 40 Clubs mit 1,3 Millionen Euro unter die Arme gegriffen wurde.
Auch Open-Airs wurden mit bislang 1,5 Millionen Euro unterstützt. «Wir reden gerade darüber, dass wir diesen Fonds aufstocken, weil wir wahrscheinlich mit den 1,5 Millionen Euro nicht hinkommen», so Brosda weiter. Das schöne Wetter der kommenden Tage spreche ebenfalls für die Entscheidung.
Alles in allem knapp 80 Millionen Euro hat die Stadt also bislang in den Erhalt seiner Kultur in all ihren Facetten gesteckt. «Das machen wir, um zu zeigen, dass wir das gemeinsam hinkriegen. Aber eben auch, weil wir hoffen, dass wir im nächsten Jahr wieder in eine Situation kommen, in der das Veranstalten wieder ohne diese zusätzlichen finanziellen Anstrengungen möglich ist.»
Zudem sei es wichtig, wieder zu einer Art kulturellen Alltagspraxis zurückkehren zu können. «Und Menschen das Gefühl zu geben, angstfrei zu Kulturveranstaltungen gehen zu können. Das muss ja das Ziel aller Beteiligten sein.»