Salzburg - Der Streit um das Budget der Salzburger Festspiele 2013 ist beigelegt: Kuratorium und Intendanz des weltbekannten Musik- und Theaterfestivals haben einen Kompromiss erzielt. Auf einer gemeinsamen Sitzung in Salzburg wurde das Budget bei 60 Millionen Euro gedeckelt, das sind vier Millionen Euro mehr als in der laufenden Saison. Dies teilte die Regierung des Bundeslandes Salzburg mit.
Der neue Festspielchef Alexander Pereira hatte indes 64 Millionen ausgeben wollen, um die Festspiele noch attraktiver und profitabler zu machen. Er sicherte zu, dass die Zahl der Eintrittskarten künftig nicht mehr steigen solle und es keine Pläne gebe, die Festspiele nochmals zu verlängern.
Über den von Pereira beabsichtigten Wachstumskurs hatte es im Vorfeld der Festspiele, die am 20. Juli begonnen haben, Streit gegeben. Einen Budgetsprung um 25 Prozent in nur zwei Jahren war den Festspielkontrolleuren zu viel. Angeblich hatte Pereira sogar mit Rücktritt gedroht, falls das Kuratorium als politische Kontrollinstanz seinen Wünschen nicht folgen werde. Später relativierte er seine Aussagen.
Weniger Karten, aber mehr Tickets für Pfingsten
Im kommenden Jahr soll es nach der Übereinkunft 200 Veranstaltungen geben, für die 256.000 Karten aufgelegt werden, 9.000 Karten weniger als in diesem Jahr. Dafür soll die Zahl der Tickets für die Salzburger Pfingstfestspiele 2013 von 9.700 auf mehr als 13.000 angehoben werden.
"Damit haben wir das gemeinsame Ziel erreicht, die programmatische und künstlerische Freiheit des Intendanten und die finanziellen, budgetären und wachstumsmäßigen Vorstellungen des Kuratoriums zu vereinen", sagte der stellvertretende Salzburger Landeshauptmann (Ministerpräsident) Wilfried Haslauer (ÖVP) laut einer Mitteilung.
Die Vereinbarung sieht ferner vor, dass die Finanzierung des Gastspiels des Jugendmusikprojekts "El sistema" aus Venezuela mit einem Volumen von 2,6 Millionen Euro "ausgelagert" wird. Pereira habe für das gesamte Projekt private Sponsoren gewinnen können. Der heuer erstmals veranstaltete Festspielball soll künftig vom Verein der Freunde der Salzburger Festspiele abgewickelt werden; der Gewinn komme den Salzburger Festspielen zugute.
Haslauer stellte klar, dass es für 2013 keine Subventionserhöhung geben werde. Pünktlich zur entscheidenden Kuratoriumssitzung präsentierte Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler gute Nachrichten über den aktuellen Kartenverkauf. "Wir haben die für 2012 budgetierte Summe bereits erreicht - jede ab heute verkaufte Opernkarte ist ein Gewinn für die Festspiele." Auch beim neuen Angebot der "Ouverture spirituelle", einer den eigentlichen Festspielen vorgeschalteten Woche mit geistlicher Musik, werde das Budget eingehalten. Am Freitag wurden die 92. Salzburger Festspiele mit einem Festakt in der Felsenreitschule in Anwesenheit des österreichischen Bundespräsidenten Heinz Fischer offiziell eröffnet.