Der Deutsche Bühnenverein warnt vor bedrohlichen Einschnitten bei den privaten und freien Bonner Theatern. In den letzten Tagen hat das Kulturamt der Stadt Bonn diesen Theatern die drohenden, zum Teil erheblichen Kürzungen der Zuschüsse für die Haushaltsjahre 2011 und 2012 mitgeteilt.
„Eine Kulturpolitik, die Theater vor allem unter Einsparungsaspekten sieht, verkennt die Bedeutung solcher Betriebe für das Leben einer Stadt“, sagte heute der Direktor des Deutschen Bühnenvereins, Rolf Bolwin, in Köln. Er verwies darauf, dass Städte wie Frankfurt, Hamburg, München und Berlin zunehmend auf die Kultur setzen, um ihre Stadt zu profilieren. Der neue Erste Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg formulierte in seiner Regierungserklärung: „Wir werden künftig jährlich nicht weniger, sondern mehr für die Kultur ausgeben“.
Hier zeige sich, dass die Stadt Bonn mit ihrer Kürzungspolitik auf einem Weg sei, mit dem sie den Anschluss an die wichtigen Städte der Bundesrepublik Deutschland zu verlieren drohe. Über die geplanten Kürzungen hat am 1. Juni 2011 der Stadtrat zu beraten. Bolwin bittet diesen dringend, von den Kürzungen Abstand zu nehmen, um die lebendige Kulturszene in Bonn zu erhalten.