Die Absicht des Zweiten Deutschen Fernsehens, seinen Kulturkanal ZDFkultur einzustellen, veranlasst den Deutschen Bühnenverein, einen Fernsehkanal für Kunst, Kultur und ästhetische Bildung zu fordern. „Es kann nicht sein, dass sich die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten zunehmend aus dem Kulturleben zurückziehen“, äußerte der Präsident des Deutschen Bühnenvereins, Prof. Klaus Zehelein, heute in München. Dies werde dem öffentlichen Programmauftrag des ZDF nicht gerecht.
Mit seiner Forderung geht es dem Bühnenverein vor allem darum, den großen Anteil der Bevölkerung, der sich für künstlerische und kulturelle Angebote interessiert, mit dem Fernsehen zu erreichen. Rund 35 Millionen Zuschauer besuchen jährlich Theatervorstellungen und Konzerte. Etwa 100 Millionen Besucher haben die Museen in Deutschland zu verzeichnen. „Das sind Zuschauerpotenziale, an denen der öffentlich-rechtliche Rundfunk nicht vorbeiproduzieren darf“, sagte Prof. Zehelein. Vielmehr gehe es darum, diese Zuschauer, die es in allen Altersgruppen gebe und die sich aufgrund fehlender Formate weitgehend vom Fernsehen abgewandt hätten, wieder für dieses Medium zu gewinnen. Entscheidend sei zudem, dass der ästhetischen Bildung immer mehr Bedeutung zukomme. Hier müsse das ZDF einen wesentlichen Beitrag leisten, statt jungen Zuschauern hinterherzulaufen, wie es zuletzt ZDFkultur versucht habe.
„Information und Kultur sind wesentliche Rechtfertigungsgründe für die nunmehr von allen Bürgern des Landes gezahlten Rundfunkgebühren. In der Schaffung eines Fernsehkanals für Kunst, Kultur und ästhetische Bildung liegt also ein Stück Zukunftssicherung von ARD und ZDF“, schloss Prof. Zehelein seine Erklärung ab.