Berlin - Der Präsident des Deutschen Bühnenvereins, Ulrich Khuon, findet es richtig, bei der Wiedereröffnung von Theatern behutsam vorzugehen. Theater seien sehr komplexe Gebilde. «Also sehr viele Menschen arbeiten sehr eng miteinander. Und wir müssen das alles üben», sagte er am Freitag im rbb-Inforadio.
Khuon ist Intendant des Deutschen Theaters in Berlin. Sie hätten sich vorbereitet, trotzdem brauche die Praxis «behutsame Schritte». Bundesweit hatten Theater schließen müssen, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. In einigen Ländern dürfen Theater unter Auflagen wieder öffnen, in Berlin noch nicht. Dort sind ab Dienstag aber Veranstaltungen mit bis zu 200 Menschen unter freiem Himmel möglich. Das Deutsche Theater und das Berliner Ensemble planen nun kleinere Open-Air-Aufführungen mit begrenzter Zuschauerzahl.
Das Deutsche Theater will auf dem Vorplatz «Die Pest» zeigen, das Berliner Ensemble plant Hoftheater mit 50 Zuschauern. Für Khuon ein guter Weg. Einerseits habe man ein Angebot, «andererseits können wir üben, wie wir mit den Zuschauern umgehen». Drittens könne man sehen, ob Zuschauer überhaupt Lust hätten, so schnell zurück zu kommen.
Ihr Schwerpunkt liege dann bei der Eröffnung der neuen Spielzeit im August/September, sagte Khuon. Sie hätten sorgfältig geguckt, welche Stücke aus dem Repertoire man wieder auf die Bühne bringen oder ändern könne, ohne dass der Kern der Arbeit verloren gehe. Für Tanztheater, Orchester und Oper sei das alles schwieriger.