Berlin - Der Bürgerentscheid zum Erhalt der Ku'damm-Bühnen ist gescheitert. Nach Angaben von Abstimmungsleiter Wolfgang Schulz wurde das notwendige Quorum von 15 Prozent nicht erreicht. Laut vorläufigem amtlichem Endergebnis nahmen nur 13,68 Prozent aller Berechtigten an der Abstimmung teil, das sind 32.558 Bürger.
Notwendig gewesen wäre die Teilnahme von mindestens 35.686 Stimmberechtigten. An dem regional begrenzten Entscheid durften am Sonntag nur Einwohner des Stadtbezirks Charlottenburg-Wilmersdorf teilnehmen.
Schulz zufolge wurden 32.474 gültige Stimmen abgegeben. Davon stimmten 29.401 mit Ja (90,54 Prozent), 3073 Bürger stimmten mit Nein (9,46 Prozent). Ungültig waren 84 Stimmen (0,26 Prozent).
Initiiert worden war die Abstimmung vom Verein «Rettet die Ku'damm-Bühnen». Die Komödie und das Theater am Kurfürstendamm im Kudamm Karree sollen einem modernen Geschäftskomplex weichen. Die Entwürfe stammen vom Architekten David Chipperfield. Als Ersatz für die historischen Bühnen sieht der irische Investor Ballymore Group im dritten Stockwerk über der Meile einen Theaterneubau vor. Sowohl der Berliner Senat als auch der Betreiber des Theaters, Martin Woelffer, hatten sich mehrfach gegen den Bürgerentscheid ausgesprochen. Der Zwangserhalt beider Boulevard-Bühnen könnte das Engagement von Ballymore gefährden, wurde befürchtet. Tatsächlich ist der Bürgerentscheid weder für den Investor noch für das Bezirksamt bindend. Die beiden Bühnen sind nicht denkmalgeschützt.
Wahlberechtigt waren 241.686 Bürger. Für die Auszählung zugrunde gelegt wurde allerdings die Zahl der Stimmberechtigten zur Wahl der Bezirksverordnetenversammlung im Jahr 2006. Demnach mussten mindestens 15 Prozent von 237.918 Bürgern an der Abstimmung teilnehmen. Von ihnen wiederum hätten mehr als die Hälfte für den Erhalt stimmen müssen (mindestens 50 Prozent plus eine Stimme).