Kulturstaatsministerin Monika Grütters stellt aus dem Kulturetat zehn Millionen Euro für ein Sofortprogramm NEUSTART zur Verfügung, mit dem Corona-bedingte Umbaumaßnahmen in Kultureinrichtungen finanziert werden können. Das soll helfen, kleineren und mittleren Kultureinrichtungen in Deutschland die rasche Wiedereröffnung nach der Pandemie-bedingten Schließung zu ermöglichen. „Kultur stärkt gerade in diesen Zeiten gesellschaftlichen Zusammenhalt und Teilhabe“, sagte Grütters. „Kultur ist Lebensmittel für unsere Demokratie. Die Wiedereröffnung von Museen und Gedenkstätten z.B. wäre ein wichtiger, nächster Schritt zur Sicherung der kulturellen Grundversorgung.“
Monika Grütters erklärte weiter: „Mir ist bewusst, dass unsere Kultureinrichtungen - und ihr Publikum - sehnsüchtig darauf warten, ihre ‚Pforten‘ nach der Corona-bedingten Schließung wieder öffnen zu können. Aktuell haben die Museen unter dem Dach des Museumsbundes sehr vernünftige und verantwortungsvolle Vorschläge entwickelt, wie sich Zugang und Gesundheitsschutz miteinander verbinden lassen. Kultureinrichtungen bereiten sich intensiv auf den Neustart vor. Das wollen wir unterstützen.“
Zur Unterstützung von Kultureinrichtungen bei Umbauten und Ausstattungsmaßnamen zur Reduzierung der Infektionsgefahr bei einer Wiedereröffnung stellt die BKM 2020 bis zu zehn Millionen Euro Fördermittel zur Verfügung. Gefördert werden Investitionen zwischen 10.000 und 50.000 Euro. Antragsberechtigt sind Museen, Ausstellungshallen und Gedenkstätten ebenso wie Veranstaltungsorte von Konzert- und Theateraufführungen sowie soziokulturelle Zentren und Kulturhäuser.
Der Deutsche Museumsbund und die Landesmuseumsbünde hatten Empfehlungen gegeben, wie die Einrichtungen Zugang und Gesundheitsschutz miteinander vereinbaren können. Neben einer Begrenzung der Besucherzahlen, Abstandsregelungen und Schutzmasken sind dabei Online-Ticketing und Zeitfenster, erhöhte Reinigungsintervalle und besondere Schutzmaßnahmen im Eingangsbereich vorgesehen.
Grütters plädierte dafür, im Falle weiterer Lockerungen jetzt Kultureinrichtungen wie Museen und Gedenkstätten in den Blick zu nehmen. „Weiterhin gilt aber: Die Gesundheit der Besucher und Mitarbeiter hat Priorität“, sagte die Kulturstaatsministerin.
Die Fördergrundsätze und weitere Informationen zur Antragstellung sind auf der Homepage der BKM sowie des Bundesverbandes Soziokultur e.V. abrufbar.
Reaktion des Deutschen Musikrats:
Gute Nachrichten in schlechten Zeiten: Grütters kündigt weitere Hilfsprogramme für das Kulturleben an
Prof. Monika Grütters, Staatsministerin für Kultur und Medien, setzt wichtige weitere Finanzhilfen für die Musikwelt um. So wird ein eigener Nothilfefonds für freischaffende Orchester und Ensembles eingerichtet, vom Bund geförderte Einrichtungen und Projekte dürfen zudem ihren Künstlern nun Ausfallhonorare bezahlen, und es bestehen Chancen auf die Errichtung eines Fonds, der der kulturellen Infrastruktur helfen könnte.Hierzu Prof. Christian Höppner, Generalsekretär des Deutschen Musikrates: „Der Deutsche Musikrat dankt Staatsministerin Monika Grütters für ihr beharrliches und weitsichtiges Engagement. Ihre erfolgreiche Arbeit spiegelt sich nicht nur in den Beschlüssen der Bundesregierung und des Deutschen Bundestages wider, sondern setzt immer wieder das Signal, dass die Kultur genauso wie alle übrigen gesellschaftlichen Bereiche, die unter den Folgen der Coronakrise leiden, in einem Boot sitzen. Mit Bewunderung blicken andere Länder derzeit auf das Fördersystem in Deutschland, das in einem großen Akt der Solidarität alle Bereiche im Blick behält. Der Bund hat nun mit seinem insgesamt sehr umfassenden Maßnahmenpaket gut vorgelegt. Jetzt sind die Länder an der Reihe, sich daran zu orientieren und beispielsweise die Ausfallhonorare auch in länderfinanzierten Projekten und Institutionen einzuführen. Bei allen Konflikten und Diskussionen, die die derzeitige Krise mit sich bringt, so bietet sie auch die große Chance, einen kooperativen Kulturföderalismus zu leben und das vertrauensvolle Miteinander von Bund und Ländern zu stärken.“
Der Deutsche Musikrat setzt sich als weltweit größter nationaler Dachverband des Musiklebens für alle Bereiche des professionellen wie Amateurmusizierens ein. Schon Anfang März hat sich der Deutsche Musikrat als erster Dachverband des Kulturlebens für einen Hilfsfonds engagiert und seitdem mit vielfachen Vorschlägen in Bezug auf notwendige Hilfsmaßnahmen in die öffentliche Diskussion eingebracht.