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Bundeskulturstiftung bezieht in Halle eigenes Domizil: Merkel lobt Stiftung als Katalysator

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Halle (dapd). Die vor zehn Jahren gegründete Kulturstiftung des Bundes hat in Halle nunmehr ein eigenes Domizil. Das seit Sommer 2010 für viereinhalb Millionen Euro errichtete Gebäude am Franckeplatz wurde am Dienstag von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) offiziell eröffnet. Damit können erstmals alle 40 Mitarbeiter der Kulturstiftung unter einem Dach arbeiten. Bislang war die Einrichtung auf mehrere Standorte in den Franckeschen Stiftungen verteilt. Merkel bezeichnete die Stiftung des Bundes als einen Katalysator für die weitere Entwicklung der Kunst in Deutschland.

Die Kulturstiftung des Bundes ist eine der größten öffentlichen Kulturstiftungen in Europa. Sie fördert Kulturprojekte aller Sparten in Deutschland und international. Ihr jährlicher Etat liegt derzeit bei rund 35 Millionen Euro. Pro Jahr erreichen die Kulturstiftung rund 1.000 Bewerbungen aus den unterschiedlichsten künstlerischen Bereichen. Etwa 30 Prozent von ihnen erhalten den Angaben zufolge eine Förderung.Zwtl.: Fröhlichkeit hat ihren Preis

Merkel sieht in Deutschland ein Land der Kultur. Die Vielfalt repräsentiere sich in den verschiedenen Einrichtungen. Sie erinnerte an die Grundsätze der Stiftung, die darin lägen, ein tiefes Bewusstsein für die kulturellen Wurzeln zu schaffen, die aber auch in der Öffnung für Neues und Innovatives zu finden seien. Eines Tages werde die heutige Generation gefragt, welchen Beitrag sie geleistet habe, zu dem, was man in 100, 200 Jahren sich mal anschauen werde. "Wir haben die Schlacht noch nicht gewonnen, wenn ich mir manches so anschaue, was heute schon nach kurzem repariert werden muss", fügte die Bundeskanzlerin hinzu.

Merkel lobte die Stadt Halle als Stiftungssitz mit einer großen kulturellen Tradition von Händel über Feininger und die Franckeschen Stiftungen, die zehn Jahre lang ein guter Gastgeber waren. Es sei wichtig, dass ein Land nicht nur in Wissenschaft investiere, sondern auch in Fröhlichkeit und Seelen. Immerhin habe die Stiftung in den vergangenen Jahren mit mehr als 250 Millionen Euro deutschlandweit rund 2.000 Projekte unterstützt. Fröhlichkeit habe auch ihren Preis.

Nicht alles in Berlin

Der Vorsitzende des Stiftungsrates der Bundeskulturstiftung, Kulturstaatssekretär Bernd Neumann (CDU), bezeichnete die Einrichtung als die finanzstärkste Förderstiftung in Europa. Sie sei ein "kulturpolitischer Motor und Impulsgeber". Der Bau des neuen Domizils in Halle wertete er als Bekenntnis für die neuen Bundesländer. Es müsse sich nicht immer alles in Berlin ballen, fügte der CDU-Politiker hinzu.

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) würdigte die Kulturstiftung als wichtige Institution zur Bewahrung der Kulturlandschaft. Wegen des Sitzes der Kulturstiftung werde die Stellung Halles als Kulturmetropole unterstrichen und auf den besonderen Rang der Kultur in den ostdeutschen Ländern aufmerksam gemacht.

Stiftungs-Vorstand Hortensia Völckers sagte, die Bundeskulturstiftung sei schon lange in Halle angekommen, einer Stadt des Umbruchs mit sinkenden Einwohnerzahlen und einer reichen Kulturtradition. Die Arbeit ihrer Stiftung sei auf Zukunft ausgerichtet.

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