München/Stuttgart - Die Jazzförderung im Südwesten ist mit dem Bundespreis «Applaus» geehrt worden. Neben der Auszeichnung von bundesweit 64 Spielstättenprogrammen für Rock, Pop und Jazz erkannte die Bundeskulturbeauftragte Monika Grütters (CDU) dem Jazzverband Baden-Württemberg einen Sonderpreis zu. Honoriert wurde die besondere Jazzmusikerförderung im Ländle, wie es hieß.
Seit 1989 sind damit in 40 Jazzclubs mehr als 600 Konzerte von Südwest-Musikern gefördert worden. Die Gagen dafür wurden anteilig von den Clubs und dem Land gezahlt. Vor 25 Jahren gab es über das Förderprogramm eine Mindestgage von 100 Mark (51 Euro) pro Musiker und Konzert, mittlerweile werden laut Jazzverband mindestens 180 Euro gezahlt.
«Baden-Württemberg ist das einzige Bundesland, in dem Mindestgagen für Jazzmusiker selbstverständlich sind», teilte der Jazzverband mit. «Das Programm ist daher ein wichtiger Stützpfeiler für eine funktionierende Jazzszene im Südwesten», erklärte der Vorsitzende Friedhelm Schulz. Baden-Württembergs Kunststaatssekretär Jürgen Walter (Grüne) sagte laut vorab veröffentlichter Mitteilung: «Der Jazz ist zur «klassischen Musik» unserer Zeit geworden. Daher war es überfällig, die bisher zu geringe Förderung für unsere Clubs, Festivals und Musiker um 120 Prozent zu erhöhen, und somit der Bedeutung des Jazz gerechter zu werden».