Hauptrubrik
Banner Full-Size

Chemnitzer Theaterintendant: Mit 30 Entlassungen Qualität halten

Publikationsdatum
Body

Chemnitz (ddp-lsc). In der festgefahrenen Situation um die Finanzierung der Städtischen Theater Chemnitz ab kommendem Jahr zeichnet sich Bewegung ab. Generalintendant Bernhard Helmich sieht Einsparmöglichkeiten von 1,3 bis 1,5 Millionen Euro pro Jahr ohne künstlerische Konsequenzen, wie er am Mittwochabend in Chemnitz auf einem Bürgerforum zur Zukunft des Theaters sagte. Das bedeute etwa 30 Entlassungen, vorrangig im technischen Bereich.

   Helmichs Konzept mit mehreren Varianten sehe «kurzfristige Sparvorschläge und ein längerfristiges Entwicklungsprogramm» vor, wie er sagte. Dazu zähle auch die Erhöhung der eigenen Einnahmen. Details wollte er nicht nennen, da zuerst der Aufsichtsrat und Vertreter des Stadtrates am 28. Oktober darüber beraten würden.

   Aufgrund der Rückkehr zum Flächentarifvertrag in diesem Sommer hat das Theater mit derzeit 480 Beschäftigten einen Mehrbedarf von 4,2 Millionen Euro pro Jahr. Der Chemnitzer Haushaltentwurf 2009 sieht eine Zuschusserhöhung um je eine Million Euro bis 2012 vor. Dies hätte laut Helmich die Entlassung von mindestens 60 Mitarbeitern und drastische künstlerische Schnitte zur Folge. Außerdem würden die Abfindungen die Stadt bis zu zehn Millionen Euro kosten. Seiner Auffassung nach seien eine Etaterhöhung und eine maßvolle Personalreduzierung über Jahre letztlich wirtschaftlicher als ein
«Hauruck-Abbau».

   Derzeit wird die Städtische Theater gGmbH jährlich mit 14,8 Millionen Euro von der Stadt und reichlich 7 Millionen Euro aus Kulturraummitteln bezuschusst. Die Eigenfinanzierung liegt bei etwa zehn Prozent. Zur Absicherung des finanziellen Mehrbedarfs in diesem Jahr hatte der Stadtrat in der vergangenen Woche außerplanmäßig 600 000 Euro bewilligt.

()
 

Ort
Musikgenre