Hannover - Etwa 400 Chöre mit rund 25 000 Mitgliedern betreut der niedersächsische Chorverband. Nach mehr als einem Jahr Pandemie machen die Lockerungen den Sängerinnen und Sänger Hoffnung. Geprobt wird vielerorts erst einmal nur draußen.
Nach einer langen Zwangspause wegen der Corona-Pandemie dürfen Chöre in Niedersachsen wieder gemeinsam üben - zunächst draußen unter freiem Himmel mit Hygieneregeln. «Die meisten haben die Pause durchgehalten», sagte Birgitta Schmidt vom niedersächsischen Chorverband. Der Verband verzeichne bei seinen circa 400 Chören im Land keinen Rückgang.
In der langen Pause seien die Chöre erfinderisch geworden. Manche hätten sich erfolgreich digital getroffen, was aber nicht vergleichbar mit dem Chorsingen in Präsenz sei, sagte Schmidt. Der Verband beobachte viele junge Leute, die das Singen für sich entdecken. Wer mitsingen möchte, muss getestet, vollständig geimpft oder genesen sein.
Chöre haben in der Pandemie besonders gelitten, weil sie monatelang nicht gemeinsam proben konnten. Auch Auftritte mussten entfallen. Hintergrund ist, dass beim Singen vermehrt Aerosole ausgeatmet werden, die Krankheitserreger wie Coronaviren enthalten können. Damit steigt vor allem in geschlossenen Räumen die Ansteckungsgefahr.
«Man hat gemerkt, wie sehr das Gemeinschaftsgefühl gefehlt hat und wie schön es ist, sich wieder persönlich zu sehen», sagte Daniel Morgner, Leiter der Nordstädter Kantorei, nach einer der ersten gemeinsamen Proben im Georgengarten in Hannover. Als Kirchenchor dürften sie auch drinnen proben, allerdings nur mit maximal acht Personen in einem Raum. Deshalb sei draußen die bessere Alternative, weil auf diese Weise mehr Menschen teilnehmen können. Der Kirchenchor existiert seit etwa 25 Jahren und hat zwischen 30 und 40 Mitgliedern.