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Demonstration und Menschenkette gegen Theaterschließungen

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Wuppertal - Mit zahlreichen Protestaktionen wollen Kulturschaffende und Bürger am Samstag (27. März) in Wuppertal gegen die geplante Schließung des dortigen Schauspielhauses sowie die Gefährdung weiterer Theater mobilmachen. Die Intendantengruppe im Deutschen Bühnenverein ruft anlässlich des Welttheatertages unter anderem zu einem Corso von Rad- und Motorradfahrern durch die Stadt sowie zu einem Kulturprogramm auf.

Mehr als 50 Theater aus ganz Deutschland wollen sich mit über 70 szenischen Beiträgen beteiligen. Auch eine Menschenkette zwischen Schauspielhaus und Oper ist geplant. Zudem steht eine Kundgebung vor dem Schauspielhaus auf dem Programm.

Überdies ist eine Hommage an die im vergangenen Jahr verstorbene Choreographin Pina Bausch vorgesehen. Am Abend soll es eine Solidaritätsgala im Opernhaus geben, bei der unter anderem der Theaterpreis des International Theatre Institute (ITI) an Christoph Marthaler und Anna Viebrock verliehen wird.

Die finanziell angeschlagene Stadt Wuppertal plant massive Einschnitte unter anderem bei der Kultur. Das Haushaltssicherungskonzept sieht vor, den Betriebskostenzuschuss für die Wuppertaler Bühnen bis zum Jahr 2014 um rund 2 Millionen auf 8,6 Millionen Euro zu senken. Das Schauspielhaus könnte dann nicht saniert und müsste als Theaterspielstätte aufgegeben werden.

Die NRW-Grünen erklärten sich solidarisch mit den Demonstranten. «Es kann nicht sein, dass wir gerade in diesem Jahr 2010 die Kulturhauptstadt Europas in Essen und im Ruhrgebiet feiern und gleichzeitig genau dort die Schließung von Theatern droht, weil Bund und Land die Städte und Gemeinden finanziell im Stich lassen», sagte der kulturpolitische Sprecher der Grünen-Landtagsfraktion, Oliver Keymis. Wenn Kultur nicht mehr freiwillig finanziert werde, müsse darüber diskutiert werden, sie zur Pflichtaufgabe zu machen.
 

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