Als vor fast 53 Jahren die Reihe Konzerte Junger Künstler gegründet wurde, konnte wohl noch niemand ahnen, dass damit der Grundstein für eines der kontinuierlichsten und bis heute überaus erfolgreichen Förderungsprojekte für den musikalischen Nachwuchs in Deutschland gelegt war. In jährlich fast 300 Konzerten werden junge deutsche Solisten und Kammermusikensembles auf eine erfolgreiche Künstlerkarriere vorbereitet. Nahezu alle deutschen Solisten und Kammermusikensembles, deren künstlerischer Werdegang überregionale und internationale Bedeutung erlangte, hatten entscheidende Förderung durch die „Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler“ erfahren.
Als vor fast 53 Jahren die Reihe Konzerte Junger Künstler gegründet wurde, konnte wohl noch niemand ahnen, dass damit der Grundstein für eines der kontinuierlichsten und bis heute überaus erfolgreichen Förderungsprojekte für den musikalischen Nachwuchs in Deutschland gelegt war. In jährlich fast 300 Konzerten werden junge deutsche Solisten und Kammermusikensembles auf eine erfolgreiche Künstlerkarriere vorbereitet. Nahezu alle deutschen Solisten und Kammermusikensembles, deren künstlerischer Werdegang überregionale und internationale Bedeutung erlangte, hatten entscheidende Förderung durch die „Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler“ erfahren. Die Entscheidung der Kultusministerkonferenz, diese Einrichtung nicht mehr im bisherigen Rahmen zu finanzieren, macht eine Weiterarbeit des einzigartigen Förderkonzeptes unmöglich, teilt der Deutsche Musikrat als Träger des Projektes mit. Sie zerstöre einen Grundpfeiler der Förderung für den hochbegabten Nachwuchs im Musikland Deutschland. Langjährige Aufbauarbeit, die stets durch innovative Fortentwicklung geprägt war, würde zunichte gemacht werden.Thomas Rietschel, Generalsekretär des Deutschen Musikrates, nahm zum Beschluss der KMK Stellung: „Der Entscheid der Länder bedeutet schlicht und einfach das Ende eines der europaweit erfolgreichsten Förderprojekte für die Elite unseres musikalisch-künstlerischen Nachwuchses. Besonders verwunderlich erscheint das Verhalten der Länder vor dem Hintergrund der sogenannten Entflechtungsdebatte. In dieser Debatte bestreiten die Länder dem Bund in vielen Bereichen das Recht, auf nationaler Ebene kulturell fördernd tätig zu sein. So soll auch die Förderung der bundeszentralen Verbände – und zu diesen gehört der Deutsche Musikrat – wie auch die Spitzenförderung im Musikbereich nach Willen der Länder nicht mehr in die Kompetenz des Bundes fallen. Angesichts der vorliegenden Entscheidung scheinen doch erhebliche Zweifel angebracht, ob die Länder – sollten sie sich in der Entflechtungsdebatte durchsetzen – auch in der Lage sein werden, ihre Verpflichtungen gegenüber diesen bundeszentralen Verbänden und gegenüber den besten jungen Musikern in Deutschland zu erfüllen. Zu befürchten ist vielmehr, dass wie hier geschehen, jahrzehntelang erfolgreich gewachsene Strukturen den kurzfristigen und von keiner Fachkompetenz getrübten Interessen der Länderfinanzminister geopfert werden.“
Die neue musikzeitung bat prominente Künstler, oftmals selber ehemalige Teilnehmer der Konzerte, um Stimmen zu den Kürzungen der Kultusministerkonferenz vom 20. September.
„Wen soll man fördern, wenn nicht den Nachwuchs? Der musikalische Nachwuchs ist unsere Zukunft und wir können in Deutschland – ich sage bewusst momentan – noch sehr zufrieden und stolz sein. Jeder Einschnitt, jede Reduzierung wird sich ohne Zweifel in der Zukunft verhängnisvoll auswirken. Ich kann davor nur eindringlichst warnen.“
„Wie ich erfahre, steht der BAKJK eine Mittelkürzung bevor. Dieser Schritt wäre eine arge Bedrohung des deutschen Musiklebens. Gerade die Förderung des Nachwuchses ist ein zentraler Punkt, dem allergrößtes Gewicht beigemessen werden muss. Ich fühle mich dem Deutschen Musikrat sehr verbunden, da ich durch ihn selber entscheidend gefördert wurde. Ich weiß, wie bedeutend die Initiative für junge Künstler sein kann und möchte mich entschieden gegen einen negativen Beschluss der Kultusminister-Konferenz aussprechen.“
„Wollen unsere Kultusminister/-innen jetzt die Spaßgesellschaft finanzieren?
Das Vorzeigeprojekt deutscher Nachwuchsförderung, das seit 1957/58 in langen Jahren von engagierten Veranstaltern vor Ort und dem Deutschen Musikrat in vorbildlicher Koproduktion aufgebaut wurde, soll nun mit einem unbedachten Handstrich zerstört werden. Vielleicht gibt es ja zu denken, dass die Kultusminister-Konferenz nur noch in der Lage ist, fette, unbewegliche staatliche Institutionen zu gründen, die hoffnungsvollen Ansätze einer vernünftigen Kooperation aus Privatengagement und öffentlicher Hand jedoch nach 45 Jahren kaputt spart.
Die Liste der Künstler der KJK liest sich wie das „who is who“ deutscher Spitzenmusiker. Heute berühmt und in Amt und Würden – damals aber alle ausnahmslos junge Studenten, für die diese Förderung einst existenziell war. Ihren äußerst bescheidenen Beitrag sollte die Kultusminister-Konferenz verdoppeln, wenn sie noch an die Zukunft dieses Landes denkt.“
„Meine zweimalige Teilnahme an der BAKJK war ein ganz entscheidender Schritt für meine künstlerische Karriere, für den ich äußerst dankbar bin. Sowohl ich selbst als auch das Cherubini-Quartett haben in diesen Spielzeiten wesentliche Erfahrungen machen können, die Grundlage für spätere Entwicklungen waren.“
„Im Konzerthaus Berlin finden seit einigen Jahren die Abschlusskonzerte der Preisträger und Stipendiaten des Deutschen Musikwettbewerbs statt. Die sich anschließende Förderung durch die BAKJK kann ich auch als Veranstalter von Konzerten mit Nachwuchskünstlern nur als ideal bezeichnen. Den jungen Talenten diese Chance zur Fortentwicklung ihrer musikalischen Persönlichkeit zu entziehen, käme einem Kahlschlag gleich. Dem Nachwuchs gebührt besondere Förderung, die sich das Musikland Deutschland leisten muss.“