Der Deutsche Kulturrat sieht den Kulturbetrieb vor wachsenden Herausforderungen. Dazu zählt nach Worten von Geschäftsführer Olaf Zimmermann „der zunehmende Einfluss von Rechten in und außerhalb der Parlamente und der dadurch entstehende unmittelbare Druck auf Künstler, Kultureinrichtungen und Kulturinitiativen“ ebenso wie „die deutlich zunehmende Behinderung der Arbeit der Zivilgesellschaft durch staatliche Maßnahmen und die Trippelschritte der Bundesregierung beim Klimaschutz“.
Im abgelaufenen Jahr 2019 seien Kulturschaffende politisch stark gefordert worden, erklärte Zimmermann in einer Mitteilung am Donnerstag. So habe die Kolonialismus-Debatte über den Umgang mit Ethnologischen Sammlungen Fahrt aufgenommen, sei aber weitgehend einem engen Kreis vorbehalten geblieben. „Mehr Einmischung von außen ist dringend notwendig“, forderte Zimmermann.
Er beklagte, dass der Staat über den Entzug der Gemeinnützigkeit zunehmend versuche, Druck auf die Zivilgesellschaft auszuüben. „Gemeinnützige Organisationen zeichnen sich auch durch Querköpfigkeit und Widerspruchsgeist aus“, sagte er. „Sie machen es möglich, dass auch außerhalb der Parlamente Foren des Austauschs, des Streits und der Diskussion entstehen.“ Diese gelte es zu schützen.
Eine Begrenzung des Klimawandels ist nach Ansicht des Kulturrats „nur durch einen tiefgreifenden kulturellen Wandel erreichbar“. Ohne diesen werde die Klimapolitik nicht erfolgreich sein. „Deshalb muss das Thema endlich auch in den politischen Gremien als kulturelle Debatte verstanden und nicht weiterhin als reines Umweltthema behandelt werden“, forderte der Geschäftsführer.
Der Deutsche Kulturrat ist der Dachverband von mehr als 250 Bundeskulturverbänden und Organisationen.