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Deutscher UNESCO-Präsident für Sensibilität bei Welterbestätten

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Eisenach (ddp). Der Präsident der deutschen UNESCO-Kommission, Walter Hirche, spricht sich für größere Sensibilität im Umgang mit Stätten des Welterbes aus. «Generell muss dafür das Bewusstsein wachsen», sagte er in einem Interview.


    Weiter betonte Hirche, der in Niedersachsen auch FDP-Wirtschaftsminister ist: «Träger solcher Stätten sind nicht nur der jeweils lokalen Region gegenüber verpflichtet, sondern der Weltgemeinschaft.»

   Zum Oberthema der gegenwärtigen deutschen UNESCO-Jahrestagung in Eisenach «Welterbe in Gefahr» erklärte Hirche, «in der Bundesrepublik ist zur Zeit kein Kultur- oder Naturerbe bedroht, mit Ausnahme des Dresdener Elbtals». Wegen des Projekts Waldschlößchenbrücke hatte das zwischenstaatliche Komitee der UNESCO das Dresdener Elbtal 2006 auf die Liste des gefährdeten Welterbes gesetzt. «Ich hätte mir in diesem Konflikt eine stärkere Offenheit der Stadt Dresden gewünscht», beklagte Hirche. «Bedauerlicherweise ist es in dieser Sache aber nicht zu einem positiven Ergebnis gekommen.»

   Mit Blick über die Grenzen der Bundesrepublik hinaus erklärte der Präsident der deutschen UNESCO-Kommission, «die Dynamik der Moderne macht den Welterbestätten mancherorts Probleme.» Als Beispiele nannte er Baumaßnahmen, die in historische Stadt- oder Kulturlandschaften eingreifen. «Und bei einigen Naturdenkmalen, wie dem englischen Stonehenge oder dem australischen Great-Barrier-Riff, sind es zu große Touristenströme», fügte Hirche hinzu.