Riga - Deutsche Unterstützung für die Wiederherstellung des Richard-Wagner-Theaters in Riga: Die Bundesregierung wird 5 Millionen Euro für die Renovierung des baufälligen Gebäudes in der lettischen Hauptstadt bereitstellen. Dies sieht ein am Donnerstag vom deutschen Botschafter in Lettland, Christian Heldt, und der Richard-Wagner-Gesellschaft Riga unterzeichneter Vertrag vor.
Demnach soll das als mehrjährige Förderung ausgeschüttete Geld zur Mitfinanzierung der technischen Projektierung und der ersten Phase der Bauarbeiten verwendet werden. Mit dem lettischen Kulturministerium wurde von deutscher Seite zudem eine Absichtsvereinbarung über die Zusammenarbeit bei der Umsetzung des ambitionierten Projekts abgeschlossen. «Dies ist ein wirklich sehr wichtiger Moment für uns, da wir damit einen guten Schritt nach vorne machen», sagte der Vorsitzende der Richard-Wagner-Gesellschaft Riga, Maris Gailis, bei einer Zeremonie in Riga. Daran nahm neben Heldt auch der lettische Kulturminister Nauris Puntulis teil.
Noch ehe er als Opernkomponist bekannt wurde, wirkte Richard Wagner (1813-1883) von 1837 bis 1839 als Kapellmeister am städtischen Deutschen Theater in Riga. Dort begann er mit der Komposition seiner frühen Oper «Rienzi» und erhielt Anregungen für den architektonischen Aufbau des Festspielhauses in Bayreuth. Doch daran erinnert heute kaum noch etwas. In dem mehrfach umgebauten Theatergebäude gibt es nur noch den Ende der 1980er Jahre eingerichteten Wagner-Konzertsaal. Der gesamte Bau ist in schlechtem Zustand und seit 2007 geschlossen.
Die Richard-Wagner-Gesellschaft Riga, der der historische Bau von der lettischen Regierung übertragen wurde, will das baufällige Gebäude als Konzert- und Aufführungsraum wiederherstellen. Damit soll es auch den Wagner inspirierenden Theatersaal wieder erhalten. Der Bundestag hatte im Dezember 2020 die Bereitstellung der Mittel für das etwa 44 Millionen Euro teure Projekte bewilligt. Eine erste Zuwendung in Höhe von 200 000 Euro war bereits im Sommer 2021 gewährt worden.
Die Umbau- und Restaurierungsarbeiten sollen nach Angaben von Gailis Mitte 2023 beginnen, die Eröffnung ist für 2026 geplant. Schirmherren des Projekts sind Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und dessen lettischer Amtskollege Egils Levits. Unterstützt wird das Vorhaben auch von der Wagner-Urenkelin und ehemaligen Leiterin der Bayreuther Festspiele, Eva Wagner-Pasquier.