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Düsseldorfs Schauspielhaus länger geschlossen - Schulz kommt trotzdem

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Düsseldorf - Das Düsseldorfer Schauspielhaus bleibt wegen einer Großbaustelle in der Innenstadt ein Jahr länger bis zur Spielzeit 2017/18 geschlossen. Der neue Intendant Wilfried Schulz kann daher nicht wie geplant im Herbst 2016 seine erste Spielzeit im Theater starten, sondern muss auf Ersatzspielstätten ausweichen.

 

Stadt und Land wollten aber «alle in ihrem Einflussbereich stehenden Maßnahmen ergreifen», um den Proben- und Spielbetrieb zur Spielzeit 2017/18 wieder im Schauspielhaus aufnehmen zu können, heißt es in einem am Freitag von der Stadt vorgestellten Fünf-Punkte-Plan.

Bereits ab Januar muss das Schauspiel, eines der größten Sprechtheater Deutschlands, die Probebühne Central beziehen. Denn auch das Theatergebäude selbst muss saniert werden. Derzeit wird das seit Jahren krisengeschüttelte Theater von Intendant Günther Beelitz übergangsweise geleitet.

Der künftige Intendant Schulz sagte, er wolle in seiner ersten Spielzeit ab Herbst 2016 weiter die Ersatzspielstätte Central am Hauptbahnhof nutzen sowie an anderen Orten in der Stadt spielen lassen. Dazu gehörten das Capitol-Theater und ein bereits gemietetes Zirkuszelt. Außerdem sei er mit der Kunstsammlung NRW und dem Tanzhaus NRW im Gespräch. «Ich habe mich entschlossen, die Herausforderung anzunehmen, trotz der Schwierigkeiten», sagte Schulz (63), der bisher das Staatsschauspiel Dresden geführt hat. Er sehe in der Düsseldorfer Situation auch «eine große Chance» für das Schauspielhaus, wieder näher an das Publikum heranzurücken. Er begreife die Lage «ein bisschen auch als Abenteuer».

Noch im Frühjahr war Schulz zugesichert worden, dass er pünktlich zum Spielzeitbeginn in das Schauspielhaus am Gründgens-Platz einziehen könne. In dem weißen Bau aus den 1960-er Jahren müssen die veraltete Lüftungs- und Heizungstechnik, Rohrleitungssysteme, Lichttechnik und die Fassade saniert werden. Gründe für die längere Schließung sind aber eine Großbaustelle und der Bau einer Tiefgarage unter dem Haus.

Das Schauspielhaus musste bereits 2011 für rund 13 Millionen Euro saniert werden. Der frühere Intendant Staffan Holm, der 2012 nach nur einem Jahr Amtszeit abgetreten war, hatte seine erste Spielzeit wegen der aufwendigen Renovierung der Bühnentechnik und des großen Saales erst mit mehrwöchiger Verspätung beginnen können.

Das Düsseldorfer Schauspielhaus gehört mit mehr als 300 Mitarbeitern und einem Etat von rund 24 Millionen Euro zu den größten Sprechtheatern Deutschlands.

 

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