Das Programm MUBIKIN (Musikalische Bildung für Kinder und Jugendliche in Nürnberg) schreibt eine echte Erfolgsgeschichte. Gegründet zu Beginn des Schuljahres 2011/12 als eine Kooperation der Stiftung Persönlichkeit, der Bouhon-Stiftung, der Stadt Nürnberg, der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und der Hochschule für Musik Nürnberg, ermöglicht das Programm bereits in 5 Schulsprengeln mit 22 Kindergärten rund 1.600 Kindern zwischen vier und acht Jahren eine professionelle musikalische Bildung.
Wesentliche Elemente sind neben der Ausstattung von Kindergärten und Schulen mit Musikinstrumenten die spezifische Weiterbildung der pädagogischen Fachkräfte beziehungsweise Lehrkräfte und der Unterricht durch Musikpädagoginnen und -pädagogen von der Musikschule Nürnberg, der im Tandem mit den Fachkräften beziehungsweise Lehrkräften in den Einrichtungen abgehalten wird.
Im nächsten Schuljahr soll das Programm um weitere 3 Schulsprengel mit 13 Kindergärten ausgeweitet werden. In Summe nehmen dann 8 Schulsprengel mit 35 Kindergärten teil, womit die Zahl der teilnehmenden Kinder auf rund 2.400 wächst. Damit steigt auch der Bedarf an qualifizierten Musikpädagoginnen/-pädagogen. Bisher sind 16 Fachkräfte für MUBIKIN bei der Musikschule Nürnberg angestellt.
Wir sprachen mit Ines Holland-Moritz, einer Mitarbeiterin der ersten Stunde, über ihre Arbeit als Musikpädagogin bei MUBIKIN.
neue musikzeitung: Frau Holland-Moritz, was hat Sie bewogen, bei so einem zumindest damals neuen Projekt mitzumachen?
Ines Holland-Moritz: Ohne zu wissen, was da im Detail auf mich zukommt, fand ich das eine hervorragende Ergänzung zu meinem Aufbaustudium für vokales und instrumentales Musizieren in großen Gruppen und für elementare Musikpädagogik hier in Nürnberg. Und nach zweieinhalb Jahren Tätigkeit für MUBIKIN kann ich sagen, dass sich das Studium und die praktische Arbeit in der Tat gegenseitig befruchten. Außerdem wird man gemäß TVöD (Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst) bezahlt, während man sonst oft nur einen Vertrag auf Honorarbasis bekommt.
nmz: Wie sieht der Unterrichts-Alltag in der Einrichtung aus?
Holland-Moritz: Für die Unterrichtseinheiten ist kein starrer Lehrplan vorgesehen, wir können uns also im Rahmen des Konzepts frei bewegen und auch mal Dinge ausprobieren. Und wir können den Unterricht im Tandem mit einer Erzieherin beziehungsweise Lehrkraft der Einrichtung abhalten, was uns zusätzliche Gestaltungsmöglichkeiten bietet.
nmz: Was sollte man unbedingt mitbringen?
Holland-Moritz: Das A und O für die Arbeit in diesem besonderen Programm sind Teamfähigkeit und Offenheit. Wenn wir als Musikpädagogen mit der Einrichtung konstruktiv zusammenarbeiten, erzielen wir deutlich mehr Wirkung.
nmz: Würden Sie diese Arbeitsmöglichkeit weiterempfehlen?
Holland-Moritz: Unbedingt, jedenfalls allen, die gerne Kindern in der Gruppe Musik vermitteln. Aus meiner Sicht ist MUBIKIN mit seiner Verankerung im regulären Unterrichtsgeschehen sehr realistisch und fundiert aufgezogen. Auch die schrittweise Erweiterung spricht dafür, dass es sich hier nicht um ein Strohfeuer, sondern um ein langfristig angelegtes Programm handelt.