Bayreuth - Nach jahrelanger Sanierung ist es nun bald soweit: In einem Monat wird das Markgräfliche Opernhaus in Bayreuth wiedereröffnet. Das Barock-Juwel gehört seit 2012 zum Unesco-Weltkulturerbe, wurde aber gleich danach geschlossen. Die Sanierungsarbeiten werden pünktlich zur Eröffnung abgeschlossen sein, wie eine Sprecherin der Bayerischen Schlösserverwaltung sagte.
Knapp 30 Millionen Euro hat der Freistaat in die aufwendigen Arbeiten investiert. Das Opernhaus gilt als einzigartiges Zeugnis barocker Theaterkultur. Gefeiert wird die Wiedereröffnung am 12. April mit einem Staatsempfang.
Im frisch sanierten Haus wird im April jene Oper erklingen, die auch bei der Eröffnung im Jahr 1748 aufgeführt worden war - «Artaserse» von Johann Adolph Hasse. Die Tickets für die Aufführungen am 14. und 15. April seien rasch ausverkauft gewesen, sagte die Sprecherin. «Auch die Resonanz auf das Programm der anschließenden Residenztage ist sehr gut.» Vom 17. bis 29. April sind Führungen, Workshops, Theaterdarbietungen, Vorträge und Mitmachaktionen geplant, um Besuchern die Epoche der Markgräfin Wilhelmine (1709-1758) näherzubringen.
Die Lieblingsschwester von Preußenkönig Friedrich II. ließ das Opernhaus und weitere Prachtbauten in Bayreuth errichten und machte den damals eher provinziell wirkenden Ort zu einem Zentrum von Kultur und Architektur. Als Architekten ihres neuen Opernhauses verpflichtete Wilhelmine den europaweit führenden Theaterbauer Giuseppe Galli Bibiena. In nicht einmal vier Jahren entstand ein europaweit beachteter Theaterbau.
Vor allem der Zuschauerraum, der zu den beeindruckendsten Schöpfungen barocker Festarchitektur gehört, ist nun in aufwendigen Arbeitsschritten wieder in seiner alten Pracht hergestellt worden. Zudem ist der Bühnenraum wieder auf seine Originalgröße erweitert worden.