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Einfluss der Stadt Bayreuth auf Festspiele soll geschmälert werden

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München - Der Einfluss der Stadt Bayreuth auf die Festspiele soll laut einem Medienbericht deutlich beschnitten werden. Das sieht eine geplante Satzungsänderung der Bayreuther Festspiele GmbH vor, wie der «Nordbayerische Kurier» (Samstag) berichtete. Danach sollten die Festspiele praktisch zum reinen Staatsbetrieb werden.

 

Zudem sei geplant, die Richard-Wagner-Stiftung bei Entscheidungen zur Festspielleitung auszubooten. Kunstreferent Toni Schmid aus dem bayerischen Kultus- und Kunstministerium, der auch Chef des Verwaltungsrats der Festspiele ist, bestätigte lediglich, dass Satzungsänderungen geplant sind. Zu deren Inhalt wollte er sich am Samstag nicht äußern, da über die neue Satzung sowie den neuen Mietvertrag des Festspielhauses erst in einer Sitzung Anfang November entschieden werde.

Sollte die neue Satzung verabschiedet werden, dürfte die Vertragsverlängerung von Katharina Wagner und Eva Wagner-Pasquier als Festspielleiterinnen nur noch als Formsache gelten, heißt es weiter in dem Zeitungsbericht. Die neue Satzung sehe vor, dass die Festspielleitung auf Vorschlag des Verwaltungsrats durch die Gesellschafterversammlung berufen und gegebenenfalls auch abberufen wird. Bei der Entscheidung über die Leitung solle künftig statt der bislang notwendigen Einstimmigkeit eine Dreiviertelmehrheit der Gesellschafter der Festspiele GmbH ausreichen. Demnach könnten Bund, Freistaat und der Mäzenatenverein Gesellschaft der Freunde von Bayreuth die Stadt in dieser zentralen Frage überstimmen.

Hintergrund für die geplante Entmachtung der Stadt Bayreuth sei neben dem angeblich angespannten Verhältnis von Bayreuths Oberbürgermeisterin Merk-Erbe (Bayreuther Gemeinschaft) zu Katharina Wagner und Eva Wagner-Pasquier auch, dass die Stadt nur einen Bruchteil der Sanierungskosten des Festspielhauses übernehme.

«Die Gesellschafter stecken viel Geld in das Festspielhaus, Steuergelder», sagte Kunstreferent Schmid der dpa. «Bei Änderungen in der Satzung geht es darum, dass die Geldgeber dann auch Garantien haben müssen, dass sie das Festspielhaus noch in zehn, zwanzig Jahren nutzen können. Als Geldgeber brauchen wir Sicherheiten auf Mitbestimmung, was geschehen wird.» Die millionenschwere Sanierung des Bayreuther Festspielhauses dürfte bis 2021 dauern.

Für die Sitzung der Gesellschafter im November steht auch die Unterzeichnung des neuen Mietvertrages für das Festspielhaus an. «Der Mietvertrag steht, die Unterschrift fehlt noch», sagte Schmid. Nach Informationen des «Nordbayerischen Kuriers» einigten sich Stiftung und GmbH bereits im Juli dieses Jahres darauf, dass im neuen Vertrag das Festspielhaus bis 2040 unkündbar an die Festspiele GmbH vermietet werden soll.

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