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Endspurt für Bürgerentscheid zur Rettung Kudamm-Bühnen

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Berlin - Zahlreiche Künstler und Veranstalter haben in Berlin erneut zur Rettung der Ku'damm-Bühnen aufgerufen. Eine Woche vor dem gleichnamigen Bürgerentscheid ermunterten sie die Einwohner des Bezirkes Charlottenburg-Wilmersdorf zur Teilnahme an der regional begrenzten Abstimmung am 16. Januar. Zugleich forderten sie vom Berliner Senat Subventionen für die Theater.

Die historischen Boulevardbühnen Komödie und Theater am Kurfürstendamm im Kudamm Karree sollen einem neuen Geschäftskomplex mit Einkaufs-Meile weichen. Investor ist die irische Gruppe Ballymore. Als Ersatz für die Bühnen sieht Ballymore über der Meile einen Theaterneubau vor, der ebenfalls von der Theaterfamilie Woelffer betrieben werden könnte. Architekt ist David Chipperfield. Sowohl Theaterdirektor Martin Woelffer als auch Kultursenator Klaus Wowereit (SPD) hatten den Verein wegen seines Engagements scharf kritisiert. Wowereit und Woelffer zufolge würden die Initiatoren des Bürgerentscheides Ballymore verschrecken und so das Weiterbestehen der Bühnen gefährden.

Nach Angaben des Vereins müssen sich am 16. Januar mindestens 35.688 Bürger an dem Entscheid beteiligen. Davon wiederum müssten mindestens 51 Prozent mit Ja stimmen. Zuvor waren bei einem Bürgerbegehren seit April 2010 mehr als 9.000 Unterschriften für den Erhalt der Bühnen gesammelt worden.

Die beiden Theater wurden von Max Reinhard gegründet und haben eine über 80-jährige Geschichte. Die Entwürfe für die Gebäude stammen von Oskar Kaufmann, der in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts zahlreiche Theater in Berlin entwarf, darunter die Volksbühne und das Hebbeltheater. In den 1970er Jahren wurden die Kudamm-Theater in das neu gebaute Kudamm Karree eingebettet.
 

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