Dresden - Das Welterbekomitee der UNESCO hat seine für Mittwoch geplante Entscheidung über die Aberkennung des Welterbetitels für das Dresdner Elbtal erneut um einen Tag verschoben. Wie ein Sprecher der Deutschen UNESCO mitteilte, soll die Entscheidung nun am Donnerstag getroffen werden. Das Gremium setzt seine Beratung über die Rote Liste gefährdeter Welterbestätten im spanischen Sevilla am Donnerstag um 10.00 Uhr fort.
2004 war Dresden der UNESCO-Welterbetitel verliehen worden, das Elbtal steht allerdings seit drei Jahren wegen des Baus der umstrittenen Waldschlößchenbrücke auf der Roten Liste. Es wäre erst das zweite Mal, dass die UNESCO eine Welterbestätte von der Roten Liste streicht. 2007 wurde einem Wildschutzgebiet in Oman der Welterbetitel wieder aberkannt.
Auf der vergangenen Sitzung im kanadischen Quebec hatte das Gremium der Stadt Dresden noch einmal eine Jahresfrist gesetzt, um den Brückenbau zu stoppen und damit den Welterbetitel zu retten. Aus Sicht der UNESCO schädigt der Bau das Elbtal unwiederbringlich. Die Bauarbeiten für das 160-Millionen-Euro Projekt liegen jedoch etwa im Zeitplan. Ab 2011 soll der Verkehr über die neue Elbquerung rollen.