, Bärenreiter/Metzler Kassel/Stuttgart 2001:
Dahms, S. (Hg.): Tanz;
Finscher, L.: Symphonie;
Kropfinger, K.: Beethoven;
Reichling, A. (Hg.): Orgel
Gülke, P.: „...immer das Ganze vor Augen...“ Studien zu Beethoven, Bärenreiter/Metzler Kassel/Stuttgart 2001
MGG prisma, Bärenreiter/Metzler Kassel/Stuttgart 2001:Dahms, S. (Hg.): Tanz;
Finscher, L.: Symphonie;
Kropfinger, K.: Beethoven;
Reichling, A. (Hg.): Orgel
Gülke, P.: „...immer das Ganze vor Augen...“ Studien zu Beethoven, Bärenreiter/Metzler Kassel/Stuttgart 2001
Mit der neuen Reihe MGG prisma tritt das Großprojekt der Neuauflage der Enzyklopädie „Die Musik in Geschichte und Gegenwart“ aus dem abgeschotteten Umfeld der Bibliotheken und Fachleute hinaus in die Öffentlichkeit einer breiten Leserschaft. Das ist nur legitim, wenn man bedenkt, dass viele der Artikel in Umfang und Anspruch zu Buchformat angewachsen sind und somit die Einzelpublikation geradezu herausfordern. Bleibt die Frage, ob die nun in einer ersten Serie vorliegenden Bände für diesen erweiterten Leserkreis attraktiv genug sind oder der enzyklopädische Charakter der Artikel dem nicht möglicherweise entgegensteht. Dabei spielt natürlich eine Rolle, ob der Artikel und damit das Buch aus einer Feder stammt oder in Beiträge einer Vielzahl von Autoren/-innen zerfällt, wie die Bände „Tanz“ und „Orgel“. Beide gleichen dieses Defizit durch eine differenziert verästelte und (ein Vorteil gegenüber der MGG) über das Register leicht auffindbare Gliederung dieser schier unüberschaubaren Stoffgebiete aus, die wohl auch nur im Kollektiv zu bewältigen sind. Der Herausforderung der beiden anderen, nicht minder Ehrfurcht gebietenden Themen dagegen haben sich Einzelautoren gestellt. Mit der Darstellung der Gattung Symphonie hat MGG-Herausgeber Ludwig Finscher ein beeindruckendes Beispiel für eine gelungene Balance zwischen Detailfülle und Gesamtschau, zwischen harten Fakten und souveränem Einordnen in den musikhistorischen Zusammenhang vorgelegt. Klaus Kropfinger wählt demgegenüber einen anderen, im Rahmen eines solchen Artikels eher befremdlichen Weg. An die Stelle des Konzepts „Leben und Werk“ tritt hier eine radikale Problematisierung aller forschungsrelevanten Bereiche. Die greifbaren Tatsachen sind in einer umfänglichen Synopse detailliert aufgefächerter biografischer und werkbezogener Ereignisse aufgehoben, die in Buchform gegenüber der Version der MGG leider nicht an Übersichtlichkeit gewonnen hat. Ergänzt werden Kropfingers gleichwohl fundierte und anregende Reflexionen im Verlagsprogramm durch das Beethoven-Buch Peter Gülkes, das grundlegende Aufsätze dieses auch sprachlich immer faszinierenden Forschers und Autors – um einen neuen einleitenden Essay ergänzt – im Zusammenhang zugänglich macht.
Dullat, G.: Klarinetten – Grundzüge ihrer Entwicklung, Verlag E. Bochinsky Frankfurt a.M. 2001
Ventztke, K. u.a.: Die Saxophone. Beiträge zu ihrer Bau-Charakteristik, Funktion und Geschichte, Verlag E. Bochinsky Frankfurt a.M. 2001
Einen der MGG-Reihe vergleichbaren enzyklopädischen Anspruch strahlen zwei instrumentenkundliche Neuerscheinungen des Bochinsky Verlags aus: Den bewährten, 1978 erstmals erschienenen Saxophon-Band haben Karl Ventztke und seine Co-Autoren nun ein weiteres Mal überarbeitet und ergänzt; ganz neu ist Günter Dullats grundlegende Auseinandersetzung mit der Familie der Klarinetten. Beiden Büchern gemeinsam ist das sorgfältige und attraktive Äußere sowie die Qualität und Fülle der Abbildungen. In der Konzeption gewichtet der Saxophon-Band grundlegende technische und akustische Voraussetzungen stärker, wohingegen bei Dullat einer vorbildlich gegliederten Darstellung der verschiedenen Bauformen, Modelle und Systeme sowie bedeutenden Klarinettenbauern mehr Raum beigemessen wird. Sehr empfehlenswert!
Niemöller, K.W./Koch, K.-P. (Hg.): Heinrich Neuhaus (1888–1964) zum 110. Geburtsjahr. Aspekte interkultureller Beziehung in Pianistik und Musikgeschichte zwischen dem östlichen Europa und Deutschland. Konferenzbericht Köln 23.–26. Oktober 1998, Studio Verlag Sinzig 2000
Den nicht ganz runden Geburtstag des auch als Pädagogen legendären Pia-nisten Heinrich Neuhaus nahm das 1998 gegründete Institut für deutsche Musikkultur im östlichen Europa (IME) zum Anlass eines Symposiums, dessen Erträge nun in Buchform zugänglich sind. Nimmt man die ein oder andere Überschneidung in den biografischen Aufsätzen in Kauf, liegt damit eine sowohl kulturhistorisch als auch in den pädagogisch-pianistischen As-pekten sehr informative Stoffsammlung vor, welche die Bedeutung dieses Mittlers zwischen den Musikkulturen in zahlreichen Kontexten beleuchtet.