Hamburg - Der Streit um die Verzögerungen beim Bau der prestigeträchtigen Hamburger Elbphilharmonie geht weiter. Der Baukonzern Hochtief habe der städtischen Realisierungsgesellschaft ReGe mitgeteilt, dass das Vorhaben nicht vor November 2014 übergeben werden könne, sagte Elbphilharmonie-Sprecher Karl Olaf Petters am Dienstag der Nachrichtengentur dapd.
Hochtief-Sprecher Bernd Pütter bestätigte dies auf dapd-Anfrage. Damit droht dem Konzerthaus in der HafenCity abermals ein späterer Eröffnungstermin. Zuletzt galt April 2014 als geplanter Übergabetermin.
Die Elbphilharmonie ist seit Jahren Streitobjekt in Hamburg. Ursprünglich war für die Stadt ein Kostenanteil von 77 Millionen Euro veranschlagt worden. Mittlerweile ist die Belastung für den Steuerzahler auf 323,5 Millionen Euro gestiegen. Der Abschlussbericht des früheren Untersuchungsausschusses der Bürgerschaft beziffert die Kosten für das Konzerthaus in der HafenCity sogar auf 351,3 Millionen Euro.
Die Elbphilharmonie Bau KG nimmt für die Stadt die Bauherrenfunktion bei dem Prestigeprojekt in der HafenCity wahr. Als Vertragspartner fungiert die Adamanta - ein Konsortium aus dem Baukonzern Hochtief und der Commerz Real AG.
Kulturbehörde geht von früherer Fertigstellung aus
Nach Angaben von Elbphilharmonie-Sprecher Petters hat die Stadt dem Baukonzern Ende dieses Monats mitgeteilt, dass sie eine Pönale in Höhe von 40 Millionen Euro wegen Verzögerungen beim Bau noch in diesem Jahr in Rechnung stellt. Eine Pönale ist eine Strafzahlung. Daraufhin habe Hochtief am 22. Dezember den neuen Übergabetermin November 2014 gegenüber der Stadt genannt, sagte Petters. Die Kulturbehörde gehe weiter davon aus, dass die Elbphilharmonie früher fertig werden könnte. Den neuen Übergabetermin nehme die Stadt erst einmal zur Kenntnis, sagte Petters.
Pütter zufolge handelt es sich dabei um einen vorläufigen Terminplan, der derzeit nicht belastbar ist. Das Unternehmen informiere die Stadt regelmäßig detailliert über den Fortschritt auf der Baustelle. Weil es jedoch an der nötigen Beteiligung seitens der Stadt mangele, könne Hochtief lediglich Annahmen bei dem aus 15.000 Einzelpunkten bestehenden Projekt treffen. Zudem sind die Bauarbeiten etwa am Dach wegen ungeklärter technischer Fragen weiter eingeschränkt. "Wir hoffen, dass wir da bald zu einer gemeinsamen Klärung kommen", sagte Pütter.
Parallel streiten sich die Stadt und die Adamanta vor Gericht, nachdem die Stadt von einem vor mehr als fünf Wochen erzielten Vergleich zurückgetreten war. Mit der Klage will Hamburg gerichtlich feststellen lassen, dass das Konsortium keinen Anspruch auf eine Bauzeitverlängerung über Februar 2012 hinaus hat. Die gerichtliche Feststellung kann sich auf etwaige Schadensersatzansprüche der Streitenden auswirken. Beide Parteien können sich schriftlich äußern, bevor das Hamburger Landgericht am 20. Januar über das weitere Vorgehen entscheidet.
[update 28.12.: Weitere Kosten]
Der Streit um das Prestigeprojekt Elbphilharmonie geht weiter. Nachdem die "Bild"-Zeitung (Mittwochausgabe) von einer erneuten Kostenexplosion berichtet hatte, hielt sich der Essener Baukonzern Hochtief bei den neuerlichen Zahlen zurück. Aus der Hamburger Kulturbehörde gab es dazu am Mittwoch zunächst keine Stellungnahme. Erst am Dienstag war bekannt geworden, dass sich die Eröffnung des prestigeträchtigen Baus möglicherweise weiter verzögert und das Konzerthaus in der HafenCity nicht vor November 2014 übergeben werden kann.
Die "Bild"-Zeitung berichtete am Mittwoch, dass Hochtief zusätzlich 180 Millionen Euro von der Stadt fordert. Damit würde die Marke von einer halben Milliarde Euro überschritten. Das Blatt beruft sich auf Unternehmskreise. "Die Summe stammt nicht von uns, deswegen werden wir sie auch nicht kommentieren", sagte Hochtief-Sprecher Bernd Pütter auf dapd-Anfrage in Essen.
Die Elbphilharmonie ist seit Jahren aufgrund von steigenden Kosten Streitobjekt in Hamburg. Ursprünglich war für die Stadt ein Kostenanteil von 77 Millionen Euro veranschlagt worden. Auch der Eröffnungstermin wurde seit der Grundsteinlegung im April 2007 stets verschoben. Mittlerweile ist die Belastung für den Steuerzahler auf 323,5 Millionen Euro gestiegen. Der Abschlussbericht des früheren Untersuchungsausschusses der Bürgerschaft beziffert die Kosten für das Konzerthaus sogar auf 351,3 Millionen Euro.
Die Elbphilharmonie Bau KG nimmt für die Stadt die Bauherrenfunktion bei dem Prestigeprojekt in der HafenCity wahr. Als Vertragspartner fungiert die Adamanta - ein Konsortium aus dem Baukonzern Hochtief und der Commerz Real AG.
Übergabe von April auf November 2014 verschoben
Nach aktuellen Planungen von Hochtief kann das Bauvorhaben nicht vor November 2014 übergeben werden. Damit droht dem Konzerthaus abermals ein späterer Eröffnungstermin. Zuletzt galt April 2014 als geplanter Übergabetermin. Nach Angaben von Elbphilharmonie-Sprecher Karl Olaf Petters hat die Stadt dem Baukonzern kürzlich mitgeteilt, dass sie eine Strafzahlung in Höhe von 40 Millionen Euro wegen Verzögerungen beim Bau noch in diesem Jahr in Rechnung stellt. Daraufhin habe Hochtief den neuen Übergabetermin genannt.
Die Kulturbehörde geht weiter davon aus, dass die Elbphilharmonie früher fertig werden könnte. Den neuen Übergabetermin nehme die Stadt erst einmal zur Kenntnis, sagte Petters. Pütter zufolge handelt es sich dabei um einen vorläufigen Terminplan, der nicht belastbar ist. Zudem sind die Bauarbeiten etwa am Dach wegen ungeklärter technischer Fragen weiter eingeschränkt. "Wir hoffen, dass wir da bald zu einer gemeinsamen Klärung kommen", sagte Pütter.
Parallel streiten sich die Stadt und die Adamanta vor Gericht, nachdem die Stadt von einem Vergleich zurückgetreten war. Mit der Klage will Hamburg gerichtlich feststellen lassen, dass das Konsortium keinen Anspruch auf eine Bauzeitverlängerung über Februar 2012 hinaus hat. Die gerichtliche Feststellung kann sich auf etwaige Schadensersatzansprüche der Streitenden auswirken. Das Hamburger Landgericht entscheidet am 20. Januar über das weitere Vorgehen.