Hauptrubrik
Banner Full-Size

Erste Theaterverträge in Sachsen-Anhalt stehen - Weitere Verhandlungen im Januar

Autor
Publikationsdatum
Body

Magdeburg - Nach der monatelangen Debatte über Sparpläne bei Theatern und Orchestern in Sachsen-Anhalt hat das Kabinett grünes Licht für die Verträge mit sechs Standorten gegeben. Für drei weitere Standorte - die von Einsparungen bedrohten Häuser in Halle, Dessau und Eisleben - solle eine Einigung Anfang 2014 gefunden werden, teilte Kultusminister Stephan Dorgerloh (SPD) am Dienstag mit.

Das Land reduziert seine Förderung von derzeit 36 Millionen Euro auf rund 30 Millionen Euro im kommenden Jahr. Zeitgleich wurde aber zugesagt, dass das Land in den kommenden Jahren zusätzliches Geld für Tarifsteigerungen gibt. Für Magdeburg bedeutet dies etwa, dass das Land im Jahr 2018 eine Million Euro zusätzlich zahlt.

Zudem erhalten die Städte Halle und Dessau über den kommunalen Finanzausgleich 2014 mehr Geld, mit denen sie Einsparungen zunächst ausgleichen könnten. Als weitere Förderung hatte der Landtag einen Extra-Topf für Umstrukturierungen beschlossen. Daraus können zum Beispiel Abfindungen gezahlt werden. Formal sind zunächst nur eine Million Euro eingebucht, über die Ausschüsse im Landtag kann die Summe aber erhöht werden. «Dieser Topf ist unbegrenzt nachfüllbar», sagte Dorgerloh.
Unter dem Strich ist damit zurzeit noch unklar, ob die Theater und Orchester nach monatelangen Spardiskussionen überhaupt einen Beitrag zur Ausgabensenkung im Landeshaushalt beitragen werden. «Am Ende wird man gucken müssen», sagte Dorgerloh. «Wenn man Strukturen verändert, sollte man das tun, wenn man Geld hat.» Daher sei jetzt der richtige Zeitpunkt.

Zu den Strukturveränderungen zählt etwa, dass zum Beispiel im bisherigen Vier-Sparten-Haus in Dessau Schauspiel- und Ballett-Ensembles nicht mehr selbst vorgehalten und Produktionen etwa des Theaters in Halle dazugekauft würden. Dessau hätte dann einen Schwerpunkt als Musiktheater.

In den vergangenen Monaten hatte es massive Proteste gegen Kürzungen in der Theater- und Orchesterlandschaft gegeben. Auch bundesweit hatten Kulturverbände gegen Streichungen im Land Sachsen-Anhalt protestiert.

Rochus Görgen

 

 

Ort
Autor