Oldenburg - Der frühere Bremer Generalintendant Klaus Pierwoß hat scharfe Kritik an der gegenwärtigen Bremer Theatersituation geübt. In einem für die «Nordwest-Zeitung» (Mittwochausgabe) verfassten Beitrag kritisiert er das Bremer Theater als «heruntergekommen». Sein Intendantennachfolger Hans Joachim Frey, der Ende des Monats das Theater verlässt, habe «das erfolgreichste Stadttheater Deutschlands in noch nicht einmal zwei Spielzeiten an die Wand gefahren».
Frey hatte im August 2009 um eine vorzeitige Vertragsauflösung zum 31. Juli 2010 gebeten. Das Theater Bremen war in den vergangenen Monaten nur knapp einer Insolvenz entkommen. Insgesamt beläuft sich das Defizit des Spielhauses auf rund vier Millionen Euro. Allein 2,5 Millionen Euro Defizit entfallen auf das Musical-Projekt «Marie Antoinette» aus dem Jahr 2009.
Frey war am 1. April 2006 zum Generalintendanten des Theater berufen worden. Der Vertrag begann am 1. August 2007 und sollte bis 31. Juli 2012 laufen. In seiner Intendanz hat er mehrere Neuerungen durchgesetzt. Dazu zählen auch die Open-Air-Aufführungen der Seebühne Bremen.