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Festspiele Mecklenburg-Vorpommern
Daniel Hope bis Weltmusik: 30 Pandemie-Konzerte der Festspiele MV. Foto: FMP, Felix Broede
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Festspiele MV ziehen Notbremse - drastisch reduziertes Sommerprogramm

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Schwerin - Die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, eines der publikumsträchtigsten Klassikfestivals in Deutschland, reduzieren wegen der Corona-Pandemie ihr umfangreiches Sommerprogramm massiv und planen ersatzweise erstmals einen Festspielwinter.

Die Gesundheit der Künstler, des Teams und der Gäste habe Vorrang, betonte Intendant Markus Fein. In einer am Freitag verbreiteten Videobotschaft bat er um Verständnis für die Absage der Konzerte und Veranstaltungen, für die bereits ein Großteil der Karten verkauft worden war. Doch werde es auch im Sommer Konzerte geben, jedoch kleiner und zum Teil als Livestream im Internet. «Auf keinen Fall werden wir den Festivaljahrgang 2020 sang- und klanglos ausfallen lassen», versicherte Fein, der nach der Jubiläumssaison zum 30-jährigen Bestehen der Festspiele als Intendant an die Alte Oper in Frankfurt/M wechselt.

Die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, für die bis Mitte September mehr als 150 Konzerte und Begleitveranstaltungen geplant waren, sollten am 13. Juni mit einem Konzert in Neubrandenburg beginnen. Stattdessen werde es zum Auftakt ein «digitales Festspielwochenende» geben mit Livekonzerten, Grußbotschaften, Gesprächen und filmischen Rückblicken. Fein appellierte an Sponsoren und Förderer, ihre Beiträge zu erhöhen, und an Kartenbesitzer, zumindest teilweise auf eine Rückerstattung zu verzichten. «Sie tragen ganz wesentlich dazu bei, dass es die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern auch in der Zukunft geben kann», warb Fein um Solidarität. Das durch die Corona-Krise verursachte Finanzloch bezifferte er mit etwa einer Million Euro. Mit insgesamt knapp 100 000 Besuchern im Jahr gehörten die Festspiele MV bislang zu den bundesweit größten Klassikfestivals.

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