Der Sprecher der Bayreuther Festspiele, Peter Emmerich, hat die öffentliche Kritik an der Sitzordnung bei der Trauerfeier für Wolfgang Wagner durch Familienmitglieder als «eine unwürdige Geschichte» bezeichnet. Die Festspielleitung bedauere sehr, dass die Gedenkfeier an diesem Sonntag (11. April) «instrumentalisiert» werde, um einen Konflikt innerfamiliärer Art in der Öffentlichkeit auszutragen», sagte er am Samstag auf ddp-Anfrage.
Am Freitag hatte Nike Wagner, die Nichte von Wolfgang Wagner,
gemeinsam mit ihren Geschwistern Iris, Wolf Siegfried und Daphne
sowie ihrem Vetter Gottfried Wagner eine Erklärung verbreitet, in der
sie die Sitzordnung bei der Trauerfeier angeprangert hatten. «Um
nicht das Bild von Zerrissenheit in die Öffentlichkeit zu tragen»,
würden sie daher nicht an dem Festakt teilnehmen, kündigten sie an.
Emmerich sagte, für die Familienmitglieder seien Plätze in der
Mittelloge reserviert worden. «Das sind sehr prominente Plätze. Das
passte aber nicht, denn sie wollten in unmittelbarer Nähe der beiden
Festspielleiterinnen sitzen», sagte er. Dafür hätten sich Eva
Wagner-Pasquier und Katharina Wagner, die Töchter des Verstorbenen, aber nicht erwärmen können. «Die beiden halten nicht allzu viel davon, nach außen hin etwas zu demonstrieren, was der Wirklichkeit nur wenig oder nicht entspricht», sagte er.
Behauptungen, dass Gottfried Wagner nicht eingeladen worden sei,
entsprächen nicht der Wahrheit, fügte er hinzu. «Sondern es ist so,
dass er schriftlich abgesagt hat.»
Zu der Trauerfeier im Bayreuther Festspielhaus auf dem Grünen
Hügel werden über 1000 Gäste erwartet, darunter Bundeskanzlerin
Angela Merkel (CDU). Der frühere Leiter der Festspiele wurde bereits
im engsten Familienkreis beigesetzt.