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Filmförderfonds sinkt auf 50 Millionen Euro

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Berlin - Trotz der Kritik der Filmbranche wird der Deutsche Filmförderfonds (DFFF) im kommenden Jahr von 60 auf 50 Millionen Euro gesenkt. Das beschloss der Haushaltsausschuss des Bundestags bei seiner sogenannten Bereinigungssitzung. Kulturstaatsministerin Monika Grütters sagte der Nachrichtenagentur dpa am Freitag, dafür habe sie mit Finanzminister Wolfgang Schäuble (beide CDU) eine dauerhafte Festschreibung des Programms vereinbaren können. Das gebe der Branche Planungssicherheit.

 

In der mittelfristigen Finanzplanung war für das Jahr 2015 sogar eine Absenkung auf 30 Millionen Euro vorgesehen, im Jahr 2017 sollte die Förderung ganz auslaufen. «Jetzt wird der Fonds nicht mehr in Frage gestellt», so Grütters. «Das ist ein klares Bekenntnis zur Wirksamkeit dieses Instruments.»

Die Filmproduzenten nannten die Kürzung um 10 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr falsch. Damit stehe die Wettbewerbsfähigkeit der Filmindustrie auf dem Spiel, erklärte die Allianz Deutscher Produzenten.

Das Studio Babelsberg sprach von einer drohenden Abwanderung großer Filmproduktionen aus Deutschland. Nur wegen der Ankündigung von Kürzungen habe das Studio zwei US-Aufträge verloren, sagte Vorstand Christoph Fisser.

Mit dem 2007 eingerichteten Fördertopf wird die Produktion von Kinofilmen in Deutschland unterstützt. Bisher gab es jährlich immer 60 Millionen Euro, im Wahljahr 2013 einmalig 70 Millionen Euro.

In einem offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatten mehr als 60 namhafte Filmkünstler den Erhalt des Deutschen Filmförderfonds verlangt. Das Programm habe Deutschland zu einem «handwerklich, technologisch und künstlerisch geachteten Player auf der Karte des Weltkinos» gemacht, hieß es in einem Ende Oktober veröffentlichten Schreiben.

Zu den Unterzeichnern hatten Michael Haneke, Caroline Link, Christoph Waltz, Til Schweiger, Matthias Schweighöfer, Roland Emmerich, Wim Wenders, Tom Tykwer, Veronica Ferres und Iris Berben gehört. 

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