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«Finale Furioso» - Künstlerinnenhof «Die Höge» schließt die Pforten

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Mit einer großen Retrospektive unter dem Titel «spectakula.i.r.» verabschiedete sich der internationale Künstlerinnenhof «Die Höge» in Högenhausen bei Bremen von der Bildfläche. Nach acht Jahren erfolgreicher Arbeit nahm Barbara Reinhart am Samstag mit einem «Finale furioso» Abschied von einer Vision.

Högenhausen (ddp-nrd). Sie schließt wegen fehlender Spendengelder das Gehöft zum Jahresende. 300 Gäste waren beim großen Abschlussfest dabei, für das 17 Künstlerinnen Arbeiten erstellt haben.

«Es war von Anfang an ein großes Wagnis, aber acht Jahre ist es gut gegangen», sagte Reinhart der Nachrichtenagentur ddp. Jetzt lasse sich der Spagat zwischen unsicherer finanzieller Gegenwart und der Vision eines interdisziplinär und international operierenden Künstlerinnenhofs nicht mehr aufrecht erhalten. Für das kommende Jahr hat sie nach eigenen Angaben nur 70 000 Euro einwerben können. 350 000 Euro benötigt die Höge als Jahresbudget. «Das Fundraising haben wir nie als Belastung empfunden, es war ein wichtiger Bestandteil der Höge», sagte Reinhart. Die Gründerin hat sich für einen bewussten Schlussstrich entschieden, sie geht schuldenfrei. Der Hof soll verkauft werden. Dennoch ist die Zukunft offen.

Die Höge ist vor acht Jahren als Atelier, Forum und Bühne für Künstlerinnen und Wissenschaftlerinnen gegründet worden. Im Rahmen des Programms «artist-in-residence» sind seit 2000 rund 50 Frauen aus 25 Ländern über ein Stipendium gefördert worden. Höhepunkt für Gründerin Reinhart war die Verleihung des renommierten «Res Artis Award 2002» in Helsinki für das spartenübergreifende Konzept der Künstlerinnenförderung.

http://www.hoege.org