Berlin - Der neue Intendant der Staatsoper Unter den Linden in Berlin, Jürgen Flimm, will sich in seinem künftigen Job auch um Freundschaft zwischen den Berliner Opernintendanten bemühen. Für ihn sei zwar neu, dass der eigene Spielplan extrem mit anderen abzustimmen sei, sagte Flimm in einem Interview mit der ehemaligen Kulturstaatsministerin Christina Weiss (parteilos) für die Tagezeitung «Die Welt» (Dienstagausgabe). «Aber die Opernsituation in Berlin ist ein Pfund für die Stadt, mit dem sie wuchern kann als größte Opernstadt der Welt mit drei fantastischen Opernhäusern.»
Es gebe bereits 800 000 Zuschauer pro Jahr in den Opern. Das werde in Berlin immer unterschätzt. «Wenn 2013 das große Wagnerjahr gefeiert wird, sollte man nirgendwo auf der Welt mehr Wagneropern erleben können als in Berlin, wenn man für zwei Wochen hierherkommt», sagte Flimm.
Zugleich bekräftigte der 69-Jährige, der die Leitung der Salzburger Festspiele diesen Sommer abgibt, seine «Salzburgmüdigkeit wegen der endlosen Auseinandersetzungen mit dem politisch besetzten Kuratorium der Festspiele». Die Toleranz der Kunst gegenüber sei nicht sehr groß, die Kommerzialisierung sei im Vormarsch.
Flimms erste Spielzeit an der Staatsoper beginnt am 3. Oktober mit der Uraufführung von Jens Joneleits «Metanoia - über das Denken hinaus».