Berlin - Der neue Intendant der Staatsoper Unter den Linden, Jürgen Flimm, hat der Berliner Politik "puren Populismus" in der Diskussion um die drei Opernhäuser in der Stadt vorgeworfen. Zwar kosteten die Opern mehr als Schauspielhäuser, da sie Orchester und Chöre mitfinanzieren müssten, sagte Flimm in einem Interview des Nachrichtenmagazins "Focus". Allerdings seien die Häuser mit insgesamt 800 000 Besuchern pro Spielzeit gut besucht.
Die Schließung eines Hauses wäre zudem ebenfalls kostspielig. "Das Schiller-Theater dichtzumachen hat Millionen von Abfindungen verschlungen", sagte Flimm. Zudem verwies der Intendant auf die Vielzahl der Theaterbühnen in Berlin. "Niemand diskutiert dort, ob die Stadt zu viele Schauspielhäuser hat. Es gibt sieben Stück, von Peymann bis Castorf", sagte er.
Die erste Spielzeit des 69-Jährigen an der Staatsoper beginnt am 3. Oktober mit der Uraufführung von Jens Joneleits "Metanoia - über das Denken hinaus". Derzeit leitet er die Salzburger Festspiele.