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Frankfurt streicht Förderung für das Archiv Frau und Musik

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Trotz der 4000 Unterschriften, die das Archiv Frau und Musik in einer Online-Petition sammelte, verweigert die Frankfurter Stadtverordnetenversammlung die weitere Förderung der 1979 gegründeten Institution. Für das Archiv kommt dies einer Halbierung des verfügbaren Etats gleich.

Die Finanzierung durch das Land Hessen ist aber für die Jahre 2014 und 2015 gesichert – damit ist eine Zerschlagung des Archivs vorerst abgewendet. Das Archiv wurde vom Deutschen Kulturrat bereits auf die “Rote Liste” für gefährdete Kultureinrichtungen (Stufe 2) gesetzt.

Das Archiv Frau und Musik beherbergt heute etwa 20.000 Dokumente, Notenhandschriften, Nachlässe und Originalaufnahmen von über 300 Komponistinnen. Vom Archiv herausgegeben wird “VivaVoce”, die einzige deutschsprachige Fachzeitschrift für Komponistinnen. Die Publikation mit einer Auflage von 800 Exemplaren soll aufrecht erhalten werden, ihr droht aber wegen der hohen Druckkosten der Umstieg auf Online-Format. Bislang arbeiteten im Archiv drei Mitarbeiterinnen auf jeweils einer halben Stelle. Mit dem Landeszuschuss werde es künftig nur noch möglich sein, eine einzige halbe Stelle zu finanzieren, womit der Betrieb nicht aufrecht erhalten werden kann, teilt das Archiv mit. Die Fülle von Rechercheanfragen und die Archivarbeit sei so nicht mehr zu bewältigen. Unterstützung solle daher von zwei neuen Hilfskräften kommen, die von der Arbeitsagentur finanziert werden, die als Quereinsteiger/innen aber erst mit Arbeiten in Archiv und Redaktion vertraut gemacht werden müssen.