Frankfurt/Main - Die Städtischen Bühnen in Frankfurt spielen wieder, dürfen aber nur wenige Besucher einlassen. Erst kurz vor dem Neustart am Wochenende wurden nach Angaben der Sprecher beider Häuser die Regeln für die Platzvergabe geändert.
Gäste, die Tickets gekauft hatten, mussten ausgeladen oder umgesetzt werden. Zuvor hatte die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» darüber berichtete. Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD) nannte es enttäuschend, «dass für den Besuch derzeit immer noch strengere Auflagen gelten als beispielsweise für den Stadtbummel in Geschäften.» Höhere Abstands- sowie Testpflichten erschwerten vielen Kulturveranstalterinnen und -veranstaltern ihre Arbeit, sagte sie am Montag.
Das Gesundheitsamt hatte den Städtischen Bühnen den Angaben zufolge zugesagt, die Besucher in Schachbrett-Formation platzieren zu dürfen. Dann aber habe das Rechtsamt auf 1,50 Meter Abstand bestanden, wie Sprecher von Schauspiel und Oper am Montag berichteten. Für das Schauspiel bedeutete das, dass im Großen Haus nur 150 statt 280 Besucher zugelassen waren, in den Kammerspielen 35 statt 66. Alle Tickets seien verkauft gewesen - nun musste jede zweite Reihe leer bleiben.
Das Schauspiel informierte die Gäste per Mail, dass sie entweder woanders sitzen oder gar nicht kommen dürfen. Die Tickets konnten umgebucht oder zurückgegeben werden. Da die Oper nicht ausverkauft war, musste dort niemandem abgesagt werden. Statt 650 konnten nur 150 Menschen die Vorstellung verfolgen. Dafür durften aber - anders als beim Schachbrett - Angehörige eines Haushalts zusammensitzen. Nach Angaben von Schauspiel und Oper wird diese Regelung wohl bis zum Ende der Spielzeit Mitte Juli so bleiben.
«Die gegenwärtige Landesverordnung lässt Veranstaltungen im Schachbrettmuster leider nicht zu», sagte Gesundheitsdezernent Stefan Majer (Grüne) am Montag. «Aufgrund der sinkenden Infektionszahlen und insbesondere aufgrund der hohen Impfquote halten wir es für verantwortbar und erforderlich, dass die Verordnung entsprechend angepasst wird.» Majer und Hartwig forderten, dass dies möglichst noch vor den Sommerferien geschehen solle.