Frankfurt/Main - In der Debatte um die Zukunft der sanierungsbedürftigen Städtischen Bühnen in Frankfurt hat sich Schauspiel-Intendant Oliver Reese eindeutig gegen einen Abriss positioniert. Dies wäre ein «barbarischer Akt», sagte er der «Frankfurter Rundschau» (Dienstag).
Das Schauspiel habe eine der größten Drehbühnen im deutschsprachigen Raum und einen «wunderbaren Werkstattneubau». Marode seien allein Dinge wie Klimaanlagen und Wasserleitungen.
Angesichts der Generalsanierung der Doppelanlage von Schauspiel und Oper am Willy-Brandt-Platz ist eine Diskussion über einen Neubau am jetzigen oder einem anderen Standort entbrannt. Im Gespräch ist das alte Polizeipräsidium zwischen Hauptbahnhof und Messe. Nach Medienberichten könnte die Sanierung von Theater und Oper bis zu 300 Millionen Euro kosten. Eine Machbarkeitsstudie zur Sanierung soll aber erst Anfang 2017 vorliegen.
Auch die Denkmalschützer sind daran beteiligt. Es gehe um die Frage, ob einzelne Elemente der Doppelanlage schutzwürdig seien, sagte Hauptkonservator Heinz Wionski vom Landesamt für Denkmalpflege der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. Dazu gebe es «konstruktive» Gespräche mit der Stadt sowie Schauspiel und Oper. Die Anlage ist 1963 auf dem Fundament des im Krieg zerstörten Gründerzeitbaus errichtet worden.