Die Städte Chemnitz, Hannover, Hildesheim, Magdeburg und Nürnberg können sich weiterhin Hoffnung auf den Titel einer Europäischen Kulturhauptstadt 2025 machen. Sie schafften es im Auswahlverfahren auf die Shortlist. Ausgeschieden sind dagegen Dresden, Gera und Zittau, wie die Jury am Donnerstag in Berlin mitteilte. Im Herbst 2020 soll dann die Stadt bestimmt werden, die für Deutschland im Jahr 2025 eine der beiden Kulturhauptstädte Europas sein soll. Die zweite Kulturhauptstadt 2025 stellt Slowenien.
Sachsen-Anhalts Kulturminister Rainer Robra (CDU) freute sich für Magdeburg: „Toll, ich bin begeistert! Ich beglückwünsche Magdeburg!“ Das geradezu wagemutige Motto „Out of the Void – Raus aus der Leere“ sei aufgegangen, sagte Robra. Jubel auch in Nürnberg: „Wir freuen uns riesig. Die Entscheidung der Jury beweist, dass wir die Themen und den Slogan der Bewerbung richtig gesetzt haben“, sagte der Leiter des Bewerbungsbüros, Hans-Joachim Wagner. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nannte die Entscheidung ein „tolles Zwischenergebnis“ für Nürnberg. „Das ist jetzt eine große Chance.“
Die sächsische Kunstministerin Eva-Maria Stange (SPD) gratulierte Chemnitz zum Sprung in die nächste Bewerbungsrunde. Der Platz auf der Shortlist sei „eine beeindruckende Anerkennung und ein ermutigender Ansporn“. Sie wertete auch die leer ausgegangenen Bewerbungen von Dresden und Zittau als Erfolg. Nach dem Ausscheiden Geras zeigte sich Thüringens Kulturminister Benjamin-Immanuel Hoff ernüchtert. Der Linken-Politiker bedauerte in einem Tweet der Staatskanzlei, dass sich der Mut Geras nicht ausgezahlt habe.
Jüngste europäische Kulturhauptstadt aus Deutschland war Essen mit dem Ruhrgebiet (2010). Ausgezeichnet wurden davor auch schon Weimar (1999) und West-Berlin (1988). In diesem Jahr können sich das italienische Matera und das bulgarische Plowdiw mit dem Titel schmücken, für nächstes Jahr bereiten sich Rijeka in Kroatien und Galway in Irland vor.